Ohne Titel

Autor: Barbara
Verfasst: Winterschule 2009

Ohne Titel

Ich liege auf dem Boden.
Ich fühle eine unangenehme Kälte die mich umgibt
Und die in mich eindringt
Ich trage die Schuld.
Geht mein Leben weiter oder neigt es sich dem Ende
Ich bin doch überhaupt nicht das Opfer.
Ich kann mich noch genau erinnern wie alles anfing
Dieser verdammte Tag
Es war der 20. April 2009
Mein Chef meldete sich bei mir
Und auf einmal hatte sich meine Arbeitszeit verändert.
Zu alledem wurde ich in einem mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Arbeitsbereich eingesetzt.
Wollte er mich testen ich litt unter großen Stress.
Testen wie viel Stress ich vertrage
Mein Chef hatte sich gewandelt
ich hatte Angst vor ihm
er war nie so gewesen.
er nutzte mich zur Bedrohung
So ein Erlebnis hatte ich vorher noch nie erfahren
und ich will es auch nie wieder erfahren.
An diesem Tag ging alles so schnell und doch so schleppend.
Schon als ich aufstand fühlte ich das der heutige Tag
ein Wendepunkt in meinem Leben seinen könnte.
Als der Bedrohte der mir bekannt war als sein junior Chef flüchten konnte dachte ich,
ich würde zu meinem alten Arbeitsplatz zurückkehren
Dies war dem nicht so.
Ich wurde immer mehr verwickelt
Verwickelt in etwas das ich nicht verstand.
Etwas das ich nicht konnte
Nicht unterbinden konnte
Wir standen gemeinsam im Flur
Wir wurden umzingelt
Sie waren vor uns und hinter uns
Der Spieß hatte sich gedreht.
Schüsse fielen und ich sah nichts
Ich war versteckt.
Es fielen weitere Schüsse
Und ich ebenfalls
Ich lag neben meinem Chef auf dem Boden
Es dauerte so lange.
Ich unterdrückte die Schmerzen, durch den Fall.
Ich wusste nicht ob mein Leben auch in Gefahr war wie das seine.
Er war tot.
Es war Tennessee Eisenberg
Er war ein unauffälliger Musikstudent
Der von 8 Polizisten und 12 Schüssen durchsiebt wurde.
Alles wegen mir weil ich ein 18cm langes Küchenmesser bin.

Anmerkung:
Dieser Text ist im Rahmen des "Poetry-Slam"-Workshop auf der Winterschule 2009 entstanden und gehört mit all seinen Rechten dem Autor. Der auf den sich der "Poetry-Slam"-Workshop bezog hieß "Schützen wir die Polizei" und hat Gewalt durch und gegen die Polizei beleuchtet und diskutiert.
Dies ist der Fünfte von Sieben Texten die ich veröffentlichen werde. Ich möchte mich nocheinmal bei meinen Teilnehmern für die Erlaubnis bedanken die Texte zu veröffentlichen und mich nochmal für eure tolle Arbeit bedanken. Ich bin stolz auf euch.

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