Statistiken

Eine Person stimmt für 0 Prozent, die andere für 100 Prozent. Stand jetzt ist das Ergebnis 50%. Niemand hat für 50 Prozent gestimmt. Das Ergebnis ist vorraussichtlich nicht repräsentativ, weil zwei Stichproben nicht reichen um eine Aussage über viele zu treffen. Eine weitere Person stimmt für 1 Prozent. Eine weitere stimmt für 99 Prozent. Das Ergebnis ist 50 Prozent bei vier Stimmen. Niemand hat für 50 Prozent gestimmt. Manche würden sagen, dass 50 Prozent der Kompromiss ist, andere würden sagen, dass alle verlieren, weil niemand bekommt was er wollte. 

Statistiken sind eine Sammlung der messbaren Faktoren eines Ausschnittes diverser Momente von Realitäten. Statistiken sind nie das ganze Bild. Zum Zeitpunkt der Messung laufen die Uhrzeiger schon weiter, die Welt verändert sich, morgen könnte alles schon ganz anders aussehen, dafür gibt es dann Wahrscheinlichkeiten, die basieren aber auch oft wieder auf Daten und Statistiken. 

Wenn xyz% aller Romane über dein Thema floppen, bedeutet es nicht, dass deiner floppt. Wenn viele Prozente deiner Follower*innen deine Beiträge liken, heißt es nicht, dass sie dir zustimmen. Statistiken geben Hinweise, aber sie sind nicht deine Realität. Denn du könntest ein Punkt auf dem Graphen sein, den noch niemand abgegeben hat bisher. Du könntest der Extremwert sein, deine Arbeit so ausreißend, dass es alles ändert. Wenn nämlich drei Leute für 1 Prozent stimmen und du für 100 Prozent dann springt der Gesamtwert ganz plötzlich auf 25,75 Prozent, was eben 24,75 Punkte unterschied ausmacht. Durch eine Stimme. 

Du hast keine Pflicht dich an Statistiken zu halten oder dich vor ihnen zu fürchten. Wenn sie dir nicht gefallen, trage aktiv dazu bei, dass sie sich ändern. Selbst wenn du vielleicht mal Teil des problematischen Wertes einer Statistik warst. Die Zahlen bestimmen nicht dich, sie sind nur ein Screenshot eines Momentes.