Der Körper sagt bescheid

Im Moment habe ich manchmal so ein Ziehen auf der Brust. Wenn ich genau darauf achte und erfühle was passiert, wenn ich an meine Brust fasse, meine Arme ein wenig bewege, dann glaube ich, dass es etwas mit der Muskulatur zu tun hat. Durch das Tragen des Kindes ist meine Körperhaltung immer mal wieder unausgeglichen, daran könnte es liegen. Aber dann sind da auch Aspekte in meinem Leben, die es mir gerade nicht leicht machen und ich frage mich, wie die einspielen.

Dr. Richard Schwartz, Psychologe und einer der Begründer hinter der so genannten Anteilsarbeit ist einer der Experten, der sagt, dass sich auch viele seelische und emotionale Beschwerden körperlich manifestieren. In einer der Methoden die er nutzt um Anteile in sich zu finden, ist der Startpunkt zu versuchen zu erkennen wo im Körper sich der Anteil bemerkbar macht. Nicht nur er beruft sich darauf, die Body-Mind-Connection ist immer schon, gerade aber auch wieder in vielen Bereichen ein großes Thema der Forschung und Gespräche. Kaum einer meiner lehrreichen Podcasts die ich gerne höre kommt gerade ohne dieses Thema oder Anspielungen darauf aus. Da wird dann zum Beispiel nochmal erwähnt, dass auch das Herz eine große Menge Nervenbahnen hat und damit wohl eine wichtige Rolle für unser Denken spielt, auch das sogenannte Biome im Darm und Magen wird mit wichtigen Aufgaben in unserem Denken, Wahrnehmen, Erleben gesehen. So sehr, dass sogar diskutiert wurde und wird, ob dort nicht unsere Seele liegt.

Wir kennen es auch im alltäglichen. Manchen von uns zittern die Knie bei Angst, uns wird schlecht wenn wir nervös sind, die Muskeln verspannen bei Stress. Der Körper reagiert auf das was wir sagen, tun, erleben, fühlen. Und deshalb kann er ein wichtiges Beobachtungstool sein für uns, unser Tun und unsere Intuition. Denn manchmal versteht unsere Seele etwas, was unser Gehirn uns weder intern noch extern versprachlichen kann. Aber wir können eine Ahnung haben. Und die Vorzeichen dieser Ahnung können körperliche Reaktionen sein.

Den Druck auf der Brust, den nehme ich zum Anlass mich zu fragen, was da gerade in meinem Leben mir vielleicht - im wahrsten Sinne der Redewendung - auf dem Herzen liegt.  Ich versuche zu beobachten wann es auftritt, wann es weggeht und was passiert, wenn ich etwas veränder. Und diese Zeichen versuche ich auch in anderen Situationen zu lesen. Denn auch das gehört zu einem guten Bewusstsein und der so genannten Awareness dazu: Wahrnehmen was in einem vorgeht.

Kommentare

  1. Anonym3.10.24

    Schwer wird es, wenn dann nicht klar ist, ob der Körper "Recht hat" und man eigentlich flüchten sollte, aber man sich anders entscheidet, weil man denkt, das wäre nur Unsicherheit in Veränderung und man müsste es durchhalten. Da können in beide Richtungen ganz schön große Fehlschlüsse passieren, die unterschiedliche Kosten verursachen. Die Awareness für körperliche Symptome ist super wichtig und ist viel Arbeit. Aber Risiken sind damit trotzdem auch noch immer einige verbunden, die es schwer machen, auf diese Signale zu reagieren.

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    1. Mein Hausarzt hat mir mal gesagt, dass wer anfängt zu üben auf den Körper zu hören auch schneller merkt, wann das Denken und der Körper Streit haben. Wenn ich nämlich eine Warnung bekomme oder eine Information und mich dagegen entscheide oder sie überschreibe, da können wir uns selbst nicht anlügen. Und da liegt aber auch die Sache: Wenn die Wahrnehmung da so off ist, dass wir den Körper nicht mehr spüren, dann liegt es ja eh oft an einer Blockade die nochmal andere Natur hat.

      Und das sage ich ja auch so im Beitrag: Üben den Körper wahrzunehmen führt zu einem besseren Abgleich mit der Seele und den Bedürfnissen. Aber bis zur echten Awareness braucht es da eben Übung, Übung, Übung. Leider geht nichts ohne.

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