Zurück in meiner Seele

Autor: Jay
Verfasst: 26.07.2009

Zurück in meiner Seele

In meine kleine Seele, tief
an einen mir bekannten Ort
zog es mich, als ich mal schlief
denn ich wollte endlich fort

Es war für mich ein Wiederkommen
Doch hab ich mich kaum hinein getraut
Denn hatte ich den Ruf recht vernommen
Wurde hier gerade umgebaut

Das ganze Foyer, es roch nach Schweiß
Nach Gelöte und nach Stahl
Alles hier zeugte von Fleiß
Mancher Umbau war fatal

Mir bekannte Flure eingebrochen
Überall blitzte kaltes Eisen
Ich fühlte mich wie an gestochen
Musste in die Tiefe reisen

Alle Räder schlugen ineinander
Meine Beine standen nicht still
Es war das Schloss, das selber wandert
Der Raum der sich bewegen will

Mein Schloss war jetzt Maschine
Zu Tage förderte es Ideen
Nur wie ich sie bediene
hatte ich nicht gesehen

Auf Zügen fuhr es durch die Zeit
Frisch geschlagenes Gedankenerz
Doch all die kalte Betriebsamkeit
Beobachtete ich mit Schmerz

Die Gleise waren lang und hart
Die Gänge hier sind leer
Egal ob es gefunden wart
Mein Herz hier drin war schwer

Es musste doch noch etwas geben
Das für mich einfach unentdeckt
Etwas mit dem Klang von Leben
Das sich bisher vor mir versteckt

Durch die tiefste Nacht getragen
waren die Fackeln hier Ideen
so musste ich nicht die Schatten fragen
und konnte selber etwas sehen

Die Träger hier waren fein verziert
Härte kam hier wohl mit Kreativität
Auch wenn mein Herz nach Wärme giert
War wichtig, was hier entsteht

Deinen Raum, den wollte ich finden
Doch er war wohl zu gesperrt
Doch kann ich ihn an mich binden
so bleibt er von all dem unversehrt

Dann frage ich mich leise
wäre er Herz in dieser verrückten Manufaktur
er mit seiner zauberhaften Weise
bliebe er so unbeschwert und pur?


Anmerkung:
Dieser Text kann als Fortsetzung von "Raum in meiner Seele" verstanden werden.

Kommentare

  1. Erinnert mich an manchen Stellen an Schloss Schattenhall ;)

    An einigen Stellen stolper ich persönlich ein bisschen, weil die Silbenanzahl manchmal ziemlich variiert und dann auch die Reime nicht mehr so vervorstechen (zB "Härte kam hier wohl mit Kreativität" mit 11, auf "War wichtig, was hier entsteht" mit nur 7 Silben).

    Ansonsten ein schöner Text, der das Ende offen lässt. Kommt da noch eine Fortsetzung? :)

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  2. Wenn man an einem Ort/ in einem Text der eine Art Baustelle repräsentiert , wo einiges noch rumliegt und unklar ist,stolpert dann kann das ja eigentlich nur richtig sein, oder? ;)

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  3. Es springt der Leser durch die Reime,
    bricht sich schon fast die langen Beine,
    stolpert vorwärts, schaut ganz genau,
    was wohl einst wird aus diesem Bau,
    plant und denkt und muss gestehen,
    er will den Bau bald fertig sehen.
    Drum scheucht den Meister wohl voran,
    dass dieser rührt den Mörtel an!

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