Was übrig geblieben ist
Ein alter Mann, der gar nicht so alt ist, der im Restaurant alleine weint, weil das Essen so lecker ist und sich traut das einfach zu fühlen, wo vorher so viele Störsignale im Weg waren. Ein Elternteil, das versucht Ohren, Augen und Herz immer offen zu haben, während ein Hubschrauber um die Ängste kreist. Ein Freund der nur noch selten da, aber niemals weg ist. Ein Dieb am Bücherschrank. Ein Vampir im Museum. Eine Sammlung veralteter Wörter die manchmal zu seltsamen Gedichten zusammen fallen. Ein Kartenspiel voller Erinnerungen, aber kein Blatt ist mehr vollständig, keine Farbe mehr einzeln spielbar. Ein Gedächtnis mit dem keine Wetten gewonnenen werden können. Ein Knäuel Kordel gemacht aus Unsicherheiten, ein blutige Nase später wird daraus ein roter Faden durch alles. Ein gar nicht mal so alter Mann auf seinem eigenen Hügel, lebt zwischen Holz und Papier, so dass ihn nur findet, wer auch weiß was zu suchen ist.
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