Fünf Sterne Zwei Sterne
Rush Hour. Happy Gilmore. Von mir aus auch "The Room", auch wenn ich den nochmal in einer anderen Kategorie sehen würde. Aber vermutlich auch einige Marvel-Filme. Für mich in jedem Fall auch die originalen Toxic Avenger Filme. Armee der Finsternis aus. Das sind alles irgendwie Filme, die oft gar nicht mal so richtig gut sind. Und doch schaue ich sie sehr gerne. Sie machen mir Spaß. Manchmal, eben weil sie nicht so gut sind. Manchmal weil sie das Herz am rechten Fleck, aber nicht die Ressourcen an der richtigen Stelle hatten.
Aber es gibt sie eben, diese Inhalte und Dinge. Kunst die für schön finden, weil sie kitschig ist. Musik die uns gefällt und Spaß macht, obwohl die Texte nicht so schlau und die Melodien nicht so richtig clever sind. In einer Folge des Rich Roll Podcasts sagt eben dieser Gastgeber, dass eines seiner Kinder solche Sachen als "Fünf Sterne Zwei Sterne"-Inhalte bezeichnet. In einer eigenen Kategorie von nicht so starken Inhalten sind es einfach die besten. Die unterhaltsamsten. Die, die uns vielleicht etwas bedeuten.
Als Kunstschaffende darf uns das aber auch befreien. Denn wir müssen eben auch nicht immer auf Fünf Sterne zielen. Und in der Tat gibt es einen Haufen Personen die zum Beispiel ihr Scheitern oder eine Art von Misserfolg feiern. Das Ziel ist dann oft gar nicht etwas sehr tolles zu erschaffen, sondern überhaupt zu erschaffen. Und dann schauen wir darauf und haben Freude daran. Nicht alles was dann mit voller Leidenschaft geschaffen wurde wird automatisch zu einem Fünf-Sterne-Zwei-Sterne-Inhalt, da draußen gibt es eben auch einen Haufen Kram, der dann doch nur die Zwei-Sterne schafft. Aber wir dürfen uns ausprobieren und durch Fehler und Unzufriedenheiten oder das akzeptieren von mittelmäßigen Bedingungen auch erkennen, was wir selbst überhaupt gut finden. Was macht uns Freude? Was wirkt magnetisch auf uns? Was ist zuverlässig für uns als Inhalt? Wann spricht uns das andere an, was nicht die höchste Qualität hat? Ja, ein sehr gutes feines Abendessen ist toll, aber manchmal muss es eben der fettige Burger sein, aus diesem Tankstellenshop an der einen Raststätte zwischen Irgendwo und Immerda.
Und manchmal müssen wir selbst eben genau diesen Burger machen. Oder diesen Film. Oder diesen Text. Oder dieses Lied. Oder dieses Bild. Oder diese Erfindung. Oder irgendwas ganz anderes.
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