Der Weg
"Ach hier sind wir.", sagt jemand, vielleicht ich, vielleicht jemand dem ich Teile der Stadt zeige. Ich liebe es Wege zu scouten und Strecken zu erkunden und dann wenn mensch plötzlich wo raus kommt, wo mensch hin will oder schon mal war, verknüpft sich die Karte im Kopf. Für die Zukunft tun sich neue Möglichkeiten auf, manchmal Abkürzungen. Wenn mensch Pech hat, kommt der Gedanke auf, dass vorher die Zeit verschwendet wurde, weil mensch diesen Weg nicht kannte. Wenn mensch richtig Pech hat, dann werden wir verlacht von denen, die den Weg schon kannten oder andere Möglichkeiten hatten.
Denn der offensichtliche Weg ist immer erst danach der offensichtliche Weg. Wenn wir ihn kennen, dann können wir ihn kaum mehr entlernen.
In der Kunst ist es auch so. Wenn wir wissen wo Förderung gibt, mit wem wir reden müssen, welche Tricks es für uns gibt, dann ist es plötzlich ganz leicht. Aber es war halt vorher nicht leicht, weil wir nicht die richtige Perspektive, die richtigen Unterstützer*innen, die passende Erfahrung hatten. Also lohnt es nicht hart mit sich zu werden.
Denn manche Wege gab und gibt es auch gar nicht immer. So wie manche Straßen bei Starkregen verschwinden, manche Früchte nur zu bestimmten Zeiten im Jahr wachsen, dass neue Haus erst gebaut werden muss, eh wir darin wohnen können, muss sich manchmal die Kunst, das Publikum, die Szene, die Umgebung, die Technologie erst entwickeln, bis unser Weg auftaucht. Unsere Möglichkeit entsteht. Und dann sind wir dankbar für den Weg, aber nicht streng mit uns, weil er vorher nicht da war.
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