Hände frei

Manchmal wenn du etwas nehmen willst, musst du etwas loslassen. Sagte Ron Killings. Es wäre eine seiner größten Erkenntnisse über all die Jahre. Ich nehme diesen Gedanken. Denn es stimmt im Alltag. Die Zahl der Dinge die wir halten können ist begrenzt. Wollen wir etwas neues nehmen, müssen wir oft etwas ablegen oder wir riskieren, dass alles fällt.

James Clear sagt, dass wenn wir eine neue Gewohnheit haben wollen, wir eine alte umwandeln sollten in eine neue. Die Stoiker*innen rund um Marc Aurel und Ryan Holiday sagen, dass wir gut überlegen sollten, was wir verändern können. In gewisserweise die Frage, was überhaupt von uns gehalten werden kann, oder ob wir nach etwas greifen, was wir gar nicht halten können. 

Was wir loslassen müssen, kann eine Idee sein. Ein Prinzip. Eine Sucht. Einen Kampf. Eine Verbindung. Ein Gedanke. Eine Angst. Eine Verbindung. Eine Überzeugung. Ein Glaube. Etwas was uns aufhält. Etwas, was uns überfordert. Ein Besitz. Was wir dann greifen wollen, kann auch das alles sein. Oder sogar das selbe. Denn wer schon mal ein Seil feste halten musste oder einen Umzug gemacht hat, weiß, dass wir manchmal kurz die Hand frei machen müssen, um danach wieder besser greifen zu können. Um die selbe Sache anders zu halten. Weil sie oder wir uns verändern und wir deshalb neu greifen müssen. 

Manchmal wenn du etwas greifen willst, musst du etwas loslassen. Dein Ego. Deinen Ruf. Deinen Namen. Deine unsichere Idee von dir selbst. Die Angst nichts wert zu sein. Die Angst zu viel zu sein. Dein Bild von dir, vor der Diagnose. Deinen Sollzustand. Deine Ansprüche. Deine Ablenkungen. Der Glaube etwas nicht zu können. Der Glaube, nur eine Sache gut zu können. Die Idee, jemand könnte dir als Mensch den Wert abnehmen. Die Angst vor der Reaktion anderer auf deine Fehler. Deinen Stolz. 

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