In aller Kürze: Hype

Ich bin natürlich wieder spät dran. Das Video der Bühnenliteratin Julia Engelmann hat das gesamte deutschsprachige Internet schon einmal hin und zurück passiert, ich will jetzt darüber reden. Wobei, gar nicht so sehr. Das Video ist gut, der Text ist qualitativ gut und es war klar, dass manche ihn feiern und andere ihn hassen. Andere hassen, dass er gefeiert wird. Und dieses Feiern hat einen Namen: Hype.

Ich freue mich ja, dass Julias Video so gut ankommt. Zum einen profitiert der Bielefelder Slam davon, die dieses Video platziert haben. Zum anderen wird Bühnenliteratur damit auch mal ein wenig ernster genommen. Im wahrsten Sinne. Das (Vor-)Urteil auf Poetry Slams würden nur die Humorschlachten geschlagen, für und von Leuten, die es nicht zu Nightwash und dem QuatschComedyClub geschafft haben, dürfte nun hoffentlich etwas leiser werden.
Außerdem steigt die Neugierde auf Slam und es treten noch so einige andere Effekte auf, die man als positive Symptome des Hype sehen könnte.

Es wäre ein leichtes, jetzt ihr Video zu platzieren oder ein anderes (vermeintlich besseres) Slam-Video zu platzieren, aber ich wollte lieber eine Video platzieren, das sich damit beschäftigt, wie Hype funktioniert. Und dabei war das Video dafür niemals vor gesehen.



Meine, sehr unwissenschaftliche, Überzeugung ist, das Hype genau so wie ihr gerade sehen konntet funktioniert. Er kommt, beschäftigt und amüsiert uns, auch wenn wir nicht genau wissen wieso und zieht dann wieder weiter. Wir bleiben mit einem guten Gefühl zurück, wenn wir beteiligt waren, vielleicht mit einer netten Erinnerung, er verbindet uns sogar ein wenig untereinander durch eine Art des gemeinsamen Erlebnisses, aber er ist einfach nicht von dauer.

Liebe Julia Engelmann, schön, dass du uns ein Stück weg lang begleitest.

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