Verbindung durch Kunst

Ich habe mir ein Buch über 30000 Jahre Kunstgeschichte gekauft. Darin gibt es Kunst, handwerklich hochwertige Gegenstände, die kulturell relevant waren. Gegenstände wo die Frage von Heidi Zuckerman in meinem Kopf nachhallt: "Is it art or is it an artifact?" Bilder die gemalt wurden, für die Kunst, für die Unterhaltung, für die Rituale eines Glaubens. Nicht alles ist schön, nicht alles berührt, nicht alles wird verstanden, es ist, so ist es in der Natur von so einem Buch, nicht alles darin abgebildet, was vielleicht relevant ist oder zur Kultur beiträgt. Die Welt bewegt sich weiter, das Buch ist ein Screenshot des Zeitpunktes zu dem es gemacht wurde, aus der Perspektive der Autor*innen, die es gemacht haben. Es ist so dick wie meine Waden, trotzdem fehlen Dinge darin. 

Ich schaue in dieses Buch und kann nicht verstehen, wie mensch nicht neugierig für andere Kulturen werden kann? So vieles was schön und interessant ist, ist ein einem Dialog entstanden, in der Begegnung. So vieles ist schön und interessant und berührend, eben weil es fremd ist. Ich kann jahrtausende alte Skulpturen und Bilder von Orten auf der Welt sehen, an denen ich nie war und vermutlich nie sein werde und ich glaube etwas zu verstehen, zu lernen. Manchmal etwas über den Alltag, wie wichtig wohl Pferde oder Vögel oder Pflanzen für diese Kulturen waren. Manchmal etwas über die Seele. Wie wir den Tod erleben. Ich sehe da nur verbindenes und ich verstehe nicht, ich mag nicht, weshalb wir unser Neugierde fürs Fremde und Unbekannte von Angst haben übernehmen lassen. Eine ganze Geschmackrichtung die wir wahrnehmen können hat ihren Namen aus einer anderen Kultur. Umami. Gewürze, Filme, Bücher, Musik, Getichte, Handwerksformen, Werkzeuge, alles. Ohne den Austausch von Kulturen und Ritualen und Haltungen und Ideen wären wir nichts. Wir sind gemacht um verbunden zu sein. 

Und ich glaube, dass Kunst das kann. Ich wünsche es mir. Ich hoffe es. 

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