it's a new day, yes it is

Über einen international erfolgreichen Drehbuchautor und Regisseur - habe leider noch nicht wieder gefunden wer es war - wird gesagt, dass wenn sein Tag in kreativen Dingen schlecht läuft, er sich den Schlafanzug wieder anzieht, sich 30-60 Minuten schlafen legt, dann aufsteht und wieder frühstückt und einen neuen Tag anfängt, der dann wohl besser sein kann. Scheinbar klappt das (für ihn).

Früher habe ich meine Mutter dafür belächelt. Sie ist oft mittags von der Arbeit heimgekommen und hat dann auf dem Sofa vorm Fernseher nochmal geschlafen. Ich war mir sicher, dass wer schläft Zeit verschwendet, weil wer wach ist kann etwas tun. Das war naiv und unfair von mir so zu denken. Jetzt weiß ich es besser. 

Egal ob mit Kind oder ohne, mit Festanstellung oder ohne, mit Plan für den Tag oder ohne, meist werde ich spätestens um sechs Uhr wach. Schlafe ich ohne Wecker mal bis Sieben, scherze ich, dass ich lange ausgeschlafen hätte. Dann meiner Routinen mache ich direkt nach dem Aufstehen schon eine ganze Menge, weil die Energie und der Wille da sind. Pages, was zeichnen, einen Artikel schreiben, oft auch Haushalt, oder aber das Kind für die Betreuung fertig machen, das Kind zur Betreuung bringen, übrig gebliebenen Nachrichten vom Vortag beantworten, lesen, Einkäufe, manchmal mit dem Hund raus und andere Aufgaben und wenn ich das alles gemacht habe sind manchmal erst anderthalb Stunden vorbei. Ich habe dann schon reichlich erlebt, gemacht, gesehen und oft auch gefühlt. Bis zum Mittag bin ich dann doch auch schön ganz schön durch. 

Und dann lege ich mich gezielt für einen guten kurzen "Nap" hin. Zwar nicht ins Bett und nicht im Schlafanzug, auch nicht mit laufendem Fernseher. Denn danach kommt der Nachmittag, das Kind aus der Betreuung und da mag ich dann voll da sein, bewusst sein können und wenig andere Verpflichtungen haben. 

Es fühlt sich oft an, als wären ein Tag bei mir zwei Tage in einem. Der Neustart durch den Nap am Mittag gelingt und zum Abend hin kann ich dann oft sogar nochmal Dinge tun die gemacht werden müssen, oder mir wichtig sind. Inzwischen glaube ich aber auch eine besondere Stärke von ruhen, nappen und schlafen zu sehen: Es kommen kaum neue Reize und Impulse rein. Und das ist erfrischend. Denn die Zahl der Impulse die an so einem Tag auf uns wirkt, bewusst und unbewusst ist sehr hoch. Und mit vollem Filter lässt es sich aber schlecht kreativ sein oder gut denken oder bewusst sein. 

Ein neuer Tag kann da also helfen. 

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