Prokrastination, oder watt?
Manchmal haben wir was wichtiges zu tun. Eine Hausarbeit schreiben, eine Abgabe, eine Deadline für eine Förderung oder einen Wettbewerb, eine Auftragsarbeit, Bewerbungen, sowas halt. Wichtige Schlüssel für Ziele die wir erreichen wollen. Und manchmal machen wir dann aber andere Sachen. Oder machen die auch nicht, weil wir denken, dass die uns nicht weiterbringen. Aber das was wir tun müssten, das machen wir auch nicht. Prokrastination ist ein Fachbegriff den wir Menschen dafür erfunden haben. "Extremes Aufschieben" sagt Wikipedia. Kommt bevorzugt bei Menschen vor die selbstbestimmt arbeiten müssen und geht mit Leidensdruck einher. Meiner Beobachtung nach ist das auch eine Thema von neurodivergenten Menschen, aber da spielen dann auch noch andere Vorraussetzungen im Hirn mit ein. So oder so, manchmal schieben wir auf, und das was wir zum Aufschieben nutzen würden, ist dann mit Scham belegt, weil wir wissen, dass wir aufschieben.
Seit Tagen komme ich auch nicht gut dazu mich an meinen Computer zu setzen und zu arbeiten. Die Dinge die ich tun musste, die konnte ich auch am Handy machen, was auch deshalb toll ist, weil ich dann immer noch einige zusätzliche Zeit in anderen Apps verbrannt habe. Gleichzeitig hatte ich aber auch wirklich keine Lust mich an meinen Schreibtisch zu setzen. Oder in meinen Lesesessel. Auch auf mein Sofa nicht und zum Rausgehen fehlte mir irgendwie die soziale Energie. Als ich dann beschließe diesen zweiten Bildschirm den ich habe wieder abzubauen, weil ich ihn eh nicht wirklich brauche, löst sich plötzlich der Knoten. Ich konnte an meinem Arbeitsplatz gar nicht arbeiten, weil er nicht mehr konnte, was ich brauchte. Da war zu viel nutzloser Tand. Jetzt sitze ich an meinem Laptop und schreibe diesen Artikel.
Aus den Beschreibungen von anderen Menschen kenne ich das auch. Da muss der Schreibtisch erst aufgeräumt sein, eh das arbeiten geht. Da darf es nicht zu staubig sein. Die Fenster müssen sauber sein. ie Blumen frisch. Die Linie wann das eine Ablenkungsmanöver von der Arbeit und wann das vorbereitende Maßnahmen für die Arbeit sind, die ist recht schwer zu erkennen. Beziehungsweise braucht eine ehrliche und aufmerksame Beobachtung des Selbsts. Und das ehrliche Ergebnis dieser Beobachtung darf dann aber auch sein zu sagen, dass es eben doch leidendes Aufschieben ist und das mensch Hilfe braucht. Aber es darf eben auch die Erkenntnis sein, dass es jetzt eine Ordnung oder Veränderung braucht, bis die richtige Arbeit losgehen kann.
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