Die anderen Blockaden

Über kreative Blockaden reden kreative Menschen viel. Nicht schreiben können, keine Ideen haben, nicht anfangen. Es gibt reichlich Geschmacksrichtungen dieser Sperren und Hürden. Aber Kunst machen (als Beruf) braucht mehr als nur die Fähigkeit im eigenen Handwerk. Mehr als den Fleiß mit dem eigenen Werkzeug. 

Emails schreiben für Förderungen, dafür die Anträge, dafür die Kolleg*innen oder Orte finden. Kund*innen antworten. Werbung machen. Flyer verteilen. Sendungen verschicken. Die Buchhaltung sauber führen. Die Steuer machen. Und so einiges mehr. Wenn eine Profession und/oder eine Professionalität aufkommt, verändert sich der Aufwand und der Anspruch. Manche Kreative sind dann irgendwann blockiert und abgelenkt, weil sie soviel anderes machen müssen als Kunst und schaffen das dann nicht mehr gut. Aber andere steigen nicht in die Spähren der Professionalität auf, weil sie in dem Bereich nicht lernen und üben und Mentor*innen finden. Und dann kommt eine Blockade vor diesen Aufgaben auf. 

Die Kurztipps gegen solche Blockaden:

Sortiere Aufgaben nach Dringlichkeit  (wieviel Zeit habe ich noch dafür?) und Wichtigkeit (wie sehr brauche ich diese Aufgabe für meine Ziele?). Wenn etwas in beidem hohen Stellenwert hat, dann ist das die nächste Aufgabe. 

Führe Buch. Führe Listen.  Auftritte, Telefonate, Absprachen, Hinweise auf Möglichkeiten, Einnahmen, Ausgaben. Wieviele Werke habe ich, wieviele sind fertig, wieviele sind zu einem bestimmten Thema? Welches Equipment habe ich an wen verliehen? Natürlich sind nicht für jede*n alle diese Dinge wichtig, aber sobald du Daten erhebst, wirst du Dinge über dich und dein Arbeiten lernen. Im Gedächtnis reicht das aber nicht, denn das ist nicht verlässlich genug. 

Setze dir feste Zeiten für Administration und deine Kunst. Vermische sie nicht. Die Emails sind nicht deine Kunst, deine Kunst ist nicht deine Organisation. Sich sehr fest mit sich verabreden (oder mit anderen, wenn das der Verbindlichkeit hilft) erhöht die Chancen das mensch seinen Kram macht. Vermumischte Zeiten beinhalten immer die Gefahr, dass etwas zu kurz kommt.

Frag nach Hilfe in Form von Lektionen und Wissen. Viele Probleme die mensch hat, wenn Kunstmachen (als Job) noch neu ist, die hatte schon mal jemand. Es gibt immer noch aktive Foren, offene Fragen auf Kurznachrichtendiensten wie Threads werden auch oft beantwortet oder Hinweise auf Quellen dort gegeben. Wenn du eine*n Mentor*in haben kannst, super gut. Wenn nicht, findest du sie auch in Büchern. 


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