Podcast-Empfehlung: K.I., Zyklen, Tools und Entscheidungsträger

Wie so oft ist es ein Gedanke der einfach erscheint, aber dann sehr nachhaltig in mir wirkt. Yuval Noah Harari beschreibt, dass ein ganz entscheidener Punkt der K.I. und Menschen unterscheidet die Zyklen sind. Alles beim Menschen besteht aus Zyklen. Wir wachen und werkeln am Tag, schlafen in der Nacht. Selbst die Börse macht am Wochenende Pause. Wir richten uns nach Jahreszeiten. Wir haben ganz viele Kreisläufe die unser Leben bestimmen. Computer und die so genannte künstliche Intelligenz haben das nicht und brauchen das nicht. Und daraus entsteht die Frage, nach wessem Tempo sich wer richten sollte. Selbst in alten Science-Fiction werken ist oft nicht dokumentiert, was die Maschinen mit künstlicher Intelligenz in der Nacht machen. Sogar Data in Star Trek hat nicht durchgehend Dienst. C3PO, R2D2, auch die arbeiten in der Nacht nicht weiter. Einige von uns stehen aber an einem Punkt sich zunehmend an das Tempo der Maschinen anzupassen, weil wir nicht mit klarem Bewusstsein in diese Technologie gehen.

Als Künstler*innen betrifft uns das Thema der K.I. auch, denn in einigen Bereichen wird schon versucht Künstler*innen überfällig zu machen, wenn auch die Programme die da als Basis verwendet werden gar keine vollwertigen künstlichen Intelligenzen sind. Was diese von Programmen und Werkzeugen unterscheidet, erklärt Yuval Noah Harari sehr gut in dem Interview mit Rich Roll. Eine spannende Folge die mich sehr bewegt hat in einem Thema, von dem wir alle noch gar nicht so viel Ahnung haben. Wenn auch nicht konkret mit den Aspekten der Kunst verbunden, lassen sich sehr viele Ableitungen aus der Folge ziehen.


Die Zyklenthematik habe ich zum Beispiel nochmal auch darauf bezogen wie der Anspruch daran ist Kunst zu machen. Denn manchmal bewerte ich mich negativ dafür, dass ich nicht jeden Tag Kunst mache, es nicht jedes Mal gut oder spannend ist. Oft schaffe ich es die Gedanken abzuwerfen, aber mit Blick auf den Zyklen wird mir klar, dass ich eben die Pausen im Schöpfen brauche. Dass es sinnvoll ist immer mal wieder die Form zu wechseln, um dann einen neuen Zyklus zu starten. Bei aller Liebe zu dem Ziel immer aktiv und gut zu sein, es darf eben auch sein, dass es andere Phasen gibt. Es scheint menschlich zu sein.

Ein weiterer spannender Aspekt aus dem Podcast war für mich, dass aufgrund dieser Unterschiede in der Arbeitsweise Harari "A.I." als "alien intelligence" bezeichnet, weil K.I. eben auf eine Art arbeitet und denkt, die wir nicht nachvollziehen können. Denn K.I. zieht eine Großzahl von Daten gleichzeitig in Betracht, wo bei uns Haltungen, Emotionen und andere Faktoren die Auswahl und Prioritäten beeinflussen. Er sagt aber eben auch, dass K.I. so eben kein Werkzeug ist, sondern ein "Agent", eine Rolle die Entscheidungen trifft. Und wir müssen uns mit diesen Entscheidungen auseinander setzen und sie als solche sehen, weil wenn wir das nicht reflektieren, kann es sein, dass wir zum Werkzeug werden. Weil wir die Handlungen nach den Entscheidungen einer K.I. umsetzen. Und das muss nichts schlimmes sein, aber wir sollten eben versuchen die Ergebnisse so eines Kontaktes mit K.I. kritisch zu durchleuchten.

Ich empfehle gerne die ganze Folge und falls jemand von euch sie auch hört, mag ich mich auch gerne dazu austauschen.

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