Verkleinern und verlangsamen
Eine große frische vermutlich negative oder - noch viel schlimmer - nicht einzuschätzende Nachricht taucht auf. Daran angeschlossen taucht Angst auf, Sorgen, Berfüchtungen, Zynismus. Als Gefühle müssen wir einiges davon fühlen. Als Denkschemata sind sie uns aber nicht hilfreich.
Es ist ein Reminder an mich selbst, aber vielleicht hilft er euch auch. Denn was kann ich jetzt tun? Der Stoiker in mir und das Wissen über Stoizismus sagt, dass ich versuche nur auf das zu schauen, was ich beeinflussen kann. Wie weit reicht mein Einfluss. Weil ich bin in keiner Rolle um zu allem auf der Welt etwas zu sagen. Mir fehlt die Erfahrung, das Wissen, das Erleben, die Kultur, ich verstehe nicht alles. Aber ich kann mit Menschen sprechen in meinem Umfeld, die betroffen sind oder sich betroffen fühlen. Ich kann versuchen die Energien aufzufangen. Ich kann beobachten welche Werte ich durch die Ereignisse bedroht sehe und darauf schauen, dass ich gegenläufige Werte kultiviere. Immer in meinem Feld. Immer in der Hoffnung, dass es vielleicht anderen hilft in ihrem Feld etwas zu tun. So klein wie möglich werden.
Ich kann langsamer werden. Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird und algorithmusgelenkte Medien sind besonders begeistert davon uns glühendheiß Dinge ins Maul zu gießen, die die Interaktion erhöhen, weil das deren Währung ist. Wahrheit ist nicht die Währung von Instagram oder Twitter oder einer dieser Plattformen. Die Währung ist Interaktion und verbrachte Zeit. Und wenn mir jemand die Unwahrheit als Produkt gibt um meine Zeit zu bekommen, dann möchte ich vielleicht nicht mehr da sein. Und dem Tempo nicht mehr folgen. "Hast du gehört?" - "Nein." - "Was denkst du zu?" - "Weiß ich nicht, ich kenne mich damit nicht aus." Ich möchte erst darüber nachdenken. In meinem Tempo verarbeiten. In meinem Tempo lesen. Herausfinden was ich wissen muss und möchte. Erstmal verstehen was diese Dinge und ob diese Dinge etwas für mich bedeuten.
Kleiner werden. Langsamer werden. Vielleicht grundsätzlich antizyklisch werden. Beobachten welche Schwingungen zwischen den Leuten aufkommen und - ohne die eigenen Gefühle zu verdrängen - versuchen schon die Bewegung danach zu sein. Sich nicht anzuschließen wenn Schuldige gesucht werden, sondern identifizieren wer jetzt Hilfe braucht. Nicht davon ausgehen, dass der Mensch grundsätzlich schlecht ist, sondern schauen welche Verbindungen gerade bestärkt werden wollen. Und auch wenn das erstmal Energie kostet, kann es auch die Hoffnung wecken.
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