und dann ist da nur noch die Energie im Raum
Als dann alles vorbei ist, beim Aufräumen, stehe ich noch einen Moment in der leeren Halle. Spüre in den Raum. Die Energie ist noch da.
In Experimenten wurde festgestellt, dass die Leistung von Studierenden die Klausuren schreiben etwas besser werden, wenn in dem Raum in dem sie arbeiten vorher meditiert wurde oder Yoga gemacht. Sie müssen dafür nicht Teil der Gruppe sein die meditiert, sie müssen davon nicht mal wissen. Es wird vermutet, dass es in irgendeiner Form noch seine spürbare Aufladung gibt, die auch überträgt. Eine so subtile Veränderung im Raum, dass sie zwar Einfluss hat, aber nicht definierbar ist.
Nachdem die Zuschauenden gegangen sind, glaube ich noch zu spüren, dass dieser Raum sich jetzt verändert hat. Es ist Kunst passiert, es wurden Menschen berührt, Publikum hat Energie bekommen und gegeben. Die Luft ist anders, als zu dem Zeitpunkt, als wir noch aufgebaut haben. Und ich liebe das.
Und ich sehe die Chance, dass es Einbildung ist, auch wenn ich es nicht glaube. Ich glaube es ist präsent sein. So sehr im Moment sein, dass wir Dinge spüren können, die wir sonst nicht wahrnehmen können. So sehr mit dem eigenen Bewusstsein und der Wahrnehmung im Kontakt sein, dass Störungen aus dem Inneren, Einflüsse aus unserem sonstigen Leben egal sind. Menschen erreichen diese Zustände beim Sport, auf Konzerten, in Museen, beim Essen, beim Meditieren, wenn wir in einen Flow geraten.
Die Halle ist anders, auch wenn sie sich baulich nicht verändert hat. Am liebsten würde ich noch lange hier sitzen und es aufsaugen. Darin baden. Doch festhalten kann ich es nicht. Es genießen ist auch eine Sache des Momentes. Ich möchte es am liebsten teilen, es alle spüren lassen können. Ich kann aber auch akzeptieren, dass es so einfach nur mein Moment ist.
Ich glaube, dass sowas Kunst kann. Und ich bin dankbar dafür, dass Menschen ihre Kunst so teilen und Räume mit ihrer Energie und Präsenz füllen.
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