Hey, Bist du cool?

Zombiespiele. Über die rapide Ausbreitung dieser Gattung habe ich mich ja in der Rezension zu DeadRising 3 schon ausgelassen.
Ein besonderer Vertreter dieser Gattung ist ja scheinbar dieses "Day Z". So was wie ein Shooter, mit harten Überlebensregeln. Wobei, so hart sind die eigentlich gar nicht, hier wird halt mit Maßstäben einer Simulation gearbeitet. Natürlich immer noch im Rahmen eines fiktionalen Spiels.

Aber es gibt sehr reale menschliche Probleme: Hunger zum Beispiel. Oder Durst. Und Konserven die nicht zu öffnen sind ohne passendes Werkzeug. Und unsauberes Trinkwasser. Und das gefährlichsten menschliche Problem: Menschen.
Durch die ungleich Verteilung von Waffen und anderer Ausrüstung ist die Macht in Day-Z nämlich auch unterschiedlich stark verteilt. Wer keine Waffen hat, wird schonmal gerne von bewaffneten Milizen genötigt und ausgeraubt. Andere Spieler zeigen sich aber kollegial und solidarisch.

Ich habe keine Sekunde Day-Z gespielt, warum erzähle ich das? In dem Blog "hey are you cool" sammelt ein Spieler seine Erlebnisse auf seinen Reisen. Was erstmal nach Let's Play klingt, hat aber eine ganz andere - viel subtilere - Note. Während zum einen immer eine gewisse Beklemmung mitschwingt, wirkt diese Seite wie eine Sozialstudie.

Der Autor wirkt immer wieder, als wäre er Beobachter dieser Welt und würde lediglich das Verhalten protokollieren. Das ist spannend. Mehr, als es am Anfang vermuten lässt. Neben den Fragen, wie mensch sich wohl selbst in dem Moment als Spieler verhalten würde, kommen auch Fragen auf, ob Menschen in der realen Zombieapokalypse sich wohl auch so verhalten würden?

Natürlich ist es am Ende immer nur ein Spiel, aber auch die Art wie wir spielen, offenbart wer wir sind. Wer also die spannende Reise in die Seele mancher Spieler machen möchte und vielleicht auch in die eigene Seele, sollte sich "hey are you cool" mal ansehen.


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