Konzertbericht "The Beards"

Endlich war es soweit.
Am 12.02.2014 war die Band "The Beards" im Zuge ihrer "Euro- Bout to grow a Beard"- Tour in Köln. Genauer gesagt im "Underground". Die Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen, immerhin waren die Australier das erste Mal in NRW.
Ein paar Wochen vorher fragte ich mich ein wenig durch, ob ich Fotos von dem Konzert machen darf. Letzten Endes wurde ich an Mr. Tyson, den Tourmanager, verwiesen, der mir sofort zusagte.


Am Tag des Konzerts wurde ich natürlich krank, wie hätte es anders sein können. Glücklicherweise nur eine kleine Erkältung. Den ganzen Tag Unmengen Tee runtergekippt, so dass ich abends einigermaßen fit war.
Obwohl der Einlass erst um 19:30 Uhr planmäßig starten sollte, war ich schon gegen 18:40 Uhr da um mit dem Tourmanager alles durchzusprechen. Weil der WDR das Konzert für den "Rockpalast" aufgezeichnet hat, musste genau abgeklärt werden, wo ich stehen darf um zu fotografieren.
Während ich also auf Mr. Tyson wartete, konnte man gut den Soundcheck hören. Kurz darauf sind die einzelnen Bandmitglieder immer mal wieder über den Hof des "Underground"gelaufen. Die Euphorielevel war da schon über 9000!

Nachdem dann alles abgeklärt war, wartete ich dann auf den Einlass. Und schon da wurden die ersten Bartgespräche geführt. Denn das war das Wundervolle an dem Abend: Man konnte sich über Bärte unterhalten, ohne komisch angeguckt zu werden. Und Leuten mit den Worten "Geiler Bart" ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern fühlt sich gut an. Zumal da auch einige Kerle Bärte hatten, die mich in purem Neid zurückgelassen haben.
Entgegen meiner Erwartung waren aber auch bartlose Menschen vertreten. Also auch Männer. Von denen hätte ich allerdings mindestens den Einsatz erwartet, den manche Frauen gebracht haben. Denn einige weibliche Gäste haben sich künstliche Schnubbis (Schnauzbärte) angeklebt oder falsche Bärte umgetan. Es sah skurril aus, passte aber.

Mit etwa 20 Minuten Verspätung startete dann auch der Einlass. Der Merchandising- Stand, der hinter der Einlasstheke stand, war nahezu leergefegt. Das Einzige, was noch da war, waren Frauenshirts, Männershirts in Größe S, M und Poster. Weder größere Männershirts noch CDs waren noch da.
Dann begann das lange Warten auf Konzertbeginn. Planmäßig sollte Beginn um 20:30 Uhr sein, im Endeffekt haben sie nur eine Viertelstunde später begonnen. Also alles noch gut im Rahmen.

Denn dann kam der Moment, wo sich die sehr stark angestaute Vorfreude entladen hat. Ein Raum mit mindestens 100- 150 Menschen, die meisten davon mit stattlicher Gesichtsbehaarung fingen auf der Stelle an zu jubeln. Die Stimmung war kaum zu toppen.
Weil ich nur während der ersten drei Lieder Fotos machen durfte (ist in der Veranstaltungsbranche ganz normal), habe ich mich in der Zeit ausschließlich auf das Fotografieren beschränkt. Das Licht war astrein, lediglich John Beardman Jr., der Schlagzeuger, saß in etwas ungünstigen Lichtverhältnissen. Er saß eher im Schatten, das grelle Licht war im Vordergrund, weswegen er nicht leicht zu fotografieren war.
Nach den ersten drei Liedern packte ich also meine Kamera ein und konnte mich ganz auf das Konzert konzentrieren.

Dann spielte die Band meinen absoluten Lieblingstrack: Born with a Beard. Es war ein schöner Moment, als der ganze Saal im Refrain mitgesungen hat. Die Kameraleute des WDR schwenkten oft durch die Menge, wobei der Kameramann, der schräg rechts vor mir stand auch mehrfach Einzelaufnahmen gemacht hat. Auch von mir, was mich sehr gefreut hat. Immerhin habe ich mir extra dafür meinen Schnauzbart gezwirbelt. Ja, ich sah schon irgendwie edel aus.

Die Bandmitglieder (von John Beardman Jr. abgesehen) hielten auch alle ihre Bärte ins Publikum, sodass die Zuschauer sie anfassen konnten. Mein Ergebnis: Ich habe die Bärte von Johann Beardraven (Sänger/ Keyboarder), Facey McStubbington (Gitarre) und Nathaniel Beard (Bass) anfassen können, Johann Beardraven und Nathaniel Beard haben meinen berührt. Es war ein herrliches Gefühl, auch wenn es für bartlose Menschen vermutlich schwer zu verstehen ist.
Generell hat die Band viel Nähe zum Publikum bewiesen. Es wurden auch häufig High- Fives verteilt und auch Gesten zum Publikum. So hat beispielsweise Facey McStubbington mir signalisiert, dass er meinen Bart super fand.

Ich möchte mich an der Stelle übrigens entschuldigen, falls ich viel über mich erzähle, aber es ist nun mal etwas Besonderes, wenn seine Idole so etwas tun.

Außerdem haben Nathaniel Beard und ein Zuschauer aus der ersten Reihe öfters mal ihre Bärte aneinandergerieben, was einmal von Nathaniel mit den Worten "Now he's pregnant" kommentiert wurde.
Die Band war generell ziemlich lustig drauf. Oft wurden Scherze gemacht.
Ebenfalls lustig war, dass Johann Beardraven jeden Song mit den Worten "The next song is about Beards" oder "The next song is about not shaving" ankündigte.

Zwischendurch haben "The Beards" auch Preise verteilt. Der erste, kleine Pokal, der vergeben wurde, war für den "Best Beard". Der Gewinner hatte ihn aber auch verdient, immerhin ging ihm sein Bart bis zur Brust.
Den Pokal für den "Worst Beard" ging an eine Frau. Erst wurde sie von Nathaniel gefragt, warum sie keinen Bart hätte. Sie antwortete, weil sie eine Frau sei. Als sie dann gefragt wurde, ob sie denn versuche, sich einen Bart wachsen zu lassen, antwortete sie mit "nein".
0 Punkte. Den Pokal hat auch sie sich redlich verdient.
Aber mit einer Person an diesem Abend, hatte ich tatsächlich Mitleid. Und zwar mit dem Roadie der Band.
Weil er keinen Bart hatte, wurde er regelmäßig ausgebuht, wenn er die Bühne betrat und die betrat er nun mal öfters. Die Band sagte auch, dass sie eine solche Arbeit keinem Bartträger zumuten möchte. Verständlich.

Es war ein fantastisches Konzert. Die Zuschauer haben eine Stimmung gemacht, die unbeschreiblich war. Im Publikum haben sich Männer gegenseitig in ihre Bärte gefasst (Ich auch) ohne komisch angeguckt zu werden und "The Beards" haben ihre ganz großen Mitgröllieder gespielt.
Sehr gut gefallen hat mir auch das "Sing along" bei dem Lied "Got me a Beard". Der Saal wurde in drei Sektoren eingeteilt, die alle einen anderen Text singen sollten, zeitgleich versteht sich.
Während das Publikum das auch sehr schön gemacht hat, hat die Band wieder Humor bewiesen. Nathaniel las ein Buch über Bärte, John Beardman Jr. kämmte sich den Bart, Johann und Facey haben sich unterhalten und ein Bier getrunken. Es war richtig witzig.
Die Band hat auch hinterher noch drei Zugaben gespielt und mit dem Lied "You should consider having Sex with a bearded man" einen Konzertabschluß gefunden, der einfach passte. Das Publikum rief noch etwa drei Minuten lang "Beards, beards, beards...". Aber dann war auch Feierabend.

Einen Tag später habe ich mich sofort an die Fotos gesetzt und sie Mr. Tyson zugeschickt. Der bedankte sich noch mal ausdrücklich bei mir und hat mich für die Fotos gelobt, sie hätten ihm sehr gut gefallen.
Ja, das hört man doch gerne.
Der Auftritt wird am 17.03.2014 im WDR ausgestrahlt, ist dann auch online zu finden.
Wer sich davon überzeugen möchte, dass "The Beards" wirklich hervorragend sind, kann bei YouTube die offiziellen Videos schauen, wie zum Beispiel das Video zu "Got me a Beard".

Bis zum nächsten Mal!

Kommentare

  1. Klingt ein wenig nach einer Gang-Beard-Party. :-)

    " Im Publikum haben sich Männer gegenseitig in ihre Bärte gefasst (Ich auch) ohne komisch angeguckt zu werden"

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    1. Ja, meine Wortwahl ist manchmal doch recht doppeldeutig :D

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  2. Mir drängen sich die ganze Zeit doofe "Hartmann Bartmann"-Sprüche auf. Hiermit habe ich die dann auch quasi alle gleichzeitig gebracht.

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