Let's Play Terraria #3

Gute Demokratie ist ja, wenn die Mehrheit für eine Sache stimmt, die Minderheit für eine andere und dann die Machthabenden trotzdem versuchen eine Art Kompromiss zu erreichen.
Mit zwei zu einer Stimme ging es in Teil Zwei dieses Let's Plays für den Ausbau unserer Basis aus. Der Verlierer war die Fraktion die für die Erschließung des Untergrunds war. Nun, wie oben angedeutet, habe ich den Kompromiss angestrebt: Wir bauen das Haus aus, orientieren uns aber auch nach unten. Und ehrlich gesagt, habe ich die ganze Wahl vom letzten Mal auch aufgehoben, aber dazu gleich mehr.

Bevor ich das Bauprojekt des neuen Raumes in Angriff genommen habe, mussten ein paar Grundlagen bedacht werden. Die Expansion kommt nämlich mit verschiedenen Problemen daher, wenn es nicht gut gelöst wird. Zum Beispiel:

Wie steht meine Basis zu Angriffen von Monstern, wenn ich sie vergrößere?
Da ich ja einiges an Spielerfahrung schon sammeln durfte, steige ich hier mal nicht auf Einsteigerniveau ein. Es ist nämlich so: Manche Ausbauten sehen besser aus. Zum Beispiel wenn man die eigene Basis als knuffiges Dorf mit mehreren Häusern anlegt. Das hat aber markante Nachteile. In jedem freien Spielbereich, der nämlich nicht vom Spieler zu einem Raum verändert wurde, können Gegner spawnen. Sprich: In so einen Dorf tauchen im schlimmsten Fall zwischen den Häusern immer mal wieder Feinde auf.

Wenn man also Sicherheit in den Vordergrund stellen möchte, ich es klug, die zugänglichen Richtungen zu Basis gering zu halten. Vorallem, da Feinde ja zum Beispiel auch von oben kommen können. Außerdem sollte man den Bereich seiner Basis gut kontrollieren können. Alles passt auf einen Bildschirm: Gut. Ich kann eingedrungende Feinde schnell extrahieren und meine Bewohner schützen? Besser. Feinde können gar keinen Zugriff bekommen? Am besten.

Mit verschiedenen Kniffen ist das sogar möglich, wir begnügen uns aber erstmal mit einer recht sicheren, aber unschönen Basis. Ich sehe diesen Startpunkt eh als etwas vorläufiges an. Bietet sich eine andere lukrative Position und stimmt unsere Ausstattung, würde ich gerne von der Kartenmitte wegziehen.
Damit wir aber sicher sind und zwar in alle Richtungen, zieht es mich unter die Erde. Wenn alle umliegenden Seiten belegt sind, können dort natürlich keine Gegner spawnen. Außerdem will ich der Minderheit nachgeben und schonmal zukünftige Grabe- und Untergrundarbeiten vorbereiten.
Der Anfang unseres Ausbau sieht daher so aus:
Ihr seht, es geht ein Stück bergab, statt des angekündigten Ausbau unmittelbar zur rechten Seite. Warum das? Eine weitere Grundlage, die vorallem längerfristige Terrariaspieler betrifft, die aber weniger wichtig ist:

Will ich nicht mal was neues bauen?
Ja. Will ich. Gerade Basen und Unterkünfte habe ich schon oft gebaut, aber diesmal werde ich eine Art "Mindmap"-Aufbau versuchen. Zum einen entzerrt es die Basis etwas. Oftmals sehen meine Liegenschaften wie effektive Klumpen aus, in meinem letzten Spiel war es eine Art Fabrik. Fand ich okay, das nochmal bauen finde ich aber nicht so spannend. Daher diese Variante. Und wie gesagt: Bisher ist es ja eine vorläufige Geschichte. Eine neue Basis kann dann später auch ein neues Thema haben.

Dann hat aber wieder eine wichtige Grundlage zu geschlagen, die den weiteren Ausbau stark geprägt hat:

Habe ich an die Zukunft gedacht?
Mittel- bis langfristige Planung ist wichtig bei Terraria. Spätestens wenn sich die zahl der verschiedenen Werkstätten erhöht oder auch der Bedarf an Lagerplatz steigt, sind oft die ursprünglichen Bauten hinfällig. Klar: Das Material am Anfang war knapp und dann andere Bereiche des Spiels spannender. Meist baut man also seinen Problemen hinterher, anstatt den Platzmangel vorher zu sehen.
Das soll mir hier nicht passieren. Ich kalkuliere mit meinem Material so, dass ich das Holz zwar aufbrauche, aber länger keine größeren Renovierungen durchführen muss. Die Grundidee dafür ist eine Art Werkhalle als Mitte meiner Basis zu gestalten. Dort sollen alle Werkstätten stehen, so dass ich an diesem zentralen Ort alles anfertigen kann. Einwohner können dann in anliegenden Räumen rundherum ihren Platz finden.

Die Grundlage für diesen Raum sieht das fertig ausgehoben so aus:
So weit, so gut. Wenden wir uns von den grundlegenden Fragen wieder ab und wenden uns den Wänden zu. Jetzt wäre die Versuchung groß an die begrenzenden Blöcke am Rand zu denken, gemeint ist aber der Hintergrund. Aktuell bei uns noch braun, weil Erde, müssen wir da dringend etwas eigenes hinbauen. Erst wenn wir das machen, kann der Bereich als Raum gelten. In allen anderen Bereichen spawnen Gegner. Ändern wir hier nichts, ist also unsere Basis unsere eigene Todesfalle.
Um was ändern zu können, brauchen wir aber ein Werkzeug, das nicht im Starterpaket einer Spielfigur enthalten ist:


Der Hammer.
Dieses Werkzeug ist zum einen wichtig um Hintergrundwände abtragen zu können. Das geht allerdings nur bei freistehenden Wänden. Ich kann also nicht irgendwo in der Mitte des Hintergrunds anfangen, sondern muss einen Zugriff am Rand finden. Zum Glück finden wir den auch direkt am Rand unserer Treppen. Von da an können wir also fröhlich alles weghauen, was einen witzigen optischen Effekt auslöst: Freischwebende Landschaft.
Gerne würde ich das Gebäude so lassen. Hätten wir Sand könnten wir auch mit Fenstern arbeiten, haben wir aber nicht und können wir also auch nicht. Wir werden also Holzrückwände einsetzen. Rückwände lassen sich an Werkbänken aus unwahrscheinlich vielen Materialien erstellen und haben zwei gute Angewohnheiten:
- Aus einem Bauteil werden - bis auf wenige Ausnahmen - Vier Rückwände.
- Die Rückwände lassen sich im umgekehrten Tauschkurs auch wieder zu Material verwandeln.

So mache ich erstmal alles Holz im Inventar zu Wänden und verbaue den Hintergrund. Nachdem auch noch eine Tür eingesetzt wurde, verschiebe ich nur noch die Werkstätten, so dass unser großer Werkrraum - vorläufig - fertig ist.
Den oberen Raum statte ich auch nochmal so aus, dass er bewohnbar ist, damit auch jemand zweites überhaupt kommen könnte, so bald wir die Bedingungen erfüllt haben. Und dann kommen wir an den Punkt, wo ich die demokratische Wahl vom letzten Mal mindestens beuge, aber eher aufhebe:
Ich setze eine kleine Baumfarm aufs Dach unseres Foyers. Dieses Grundbaumaterial ist einfach viel zu wichtig, als dass ich mich auf natürlichvorkommende Ressourcen verlassen würde. Daher setze ich Erdboden neben begrünte Flächen. Im Laufe der Zeit springt dann die Wiese über. Viele Eicheln zum Einpflanzen habe ich nicht, aber das vermehrt sich im Rahmen der Produktion.
Hier dann die neue fertige Basis.

Sekunde! Was ist denn mit der Treppe passiert? Ja, der Hammer hat noch eine andere Funktion: Die Form von Blöcken am Boden kann damit verändert werden. Neben diesen Schrägen sind auch halbhohe Steine möglich. Im Zusammenspiel mit Wasser sind da tolle dekorative Sachen drin. Später mehr.

Jetzt wo das Haus fertig ist, bleibt ja nichts mehr zu tun. Das ist alles, was es in Terraria zu sehen gibt. Natürlich nicht, aber so ganz ohne Mission ist es gerade schwierig zu entscheiden, was zu tun ist. Ich beschließe also ein kleines wenig Umfelderkundung zu betreiben. Da wir links noch nicht waren, schauen Blanka und ich mal rüber.

Kaum an der Schlucht links unserer Basis angekommen, fällt auch schon Schnee. Direkt auf der anderen Seite wartet ein Winter-Biome auf uns. Als Biome werden bei Terraria Bereiche bezeichnet, die ein bestimmtes und eigenes Ökosytem haben bzw. repräsentieren. Diese können dabei ganz unterschiedlich groß sein. Was sie aber eigentlich immer haben, sind eigene Monster und eigene Materialien - In diesem Fall zum Beispiel Schnee und Eis. Biome, entgegen der Begriffbedeutung tauchen bei Terraria aber auch unterirdisch auf und nicht nur an der Erdoberfläche.

Mit einem weiteren Schritt erkenne ich zwei Sachen:
- Im Winterbiome gibt es nochmal sehr viele Bäume zur Materialbeschaffung
- Ich stand an der Kante des Abgrunds und bin jetzt in selbigen gefallen

Na, wenn wir schonmal hier sind, dann erkunden wir auch hier und leuchten vielleicht diese Tiefen schon aus, da uns ja vielleicht Bauarbeiten in diese Richtung bevorstehen. Und tatsächlich offenbart sich erstaunliches. Ein ganz kleines Höhlensystem zieht sich ganz nah zu unserer Basis hoch. Das ist gut: So können wir da später super einen Minenschacht anlegen. Das ist schlecht: Wir müssten diesen Bereich gegen Gegner sichern. Außerdem: Wie kommen wir eigentlich aus diesem Loch wieder raus?

 Seil. Zu finden in Töpfen und Truhen, ist Seil einer deiner besten Freunde bei Terraria. Seil kann alles (wichtige)! Zum einen kannst du Seil überall frei platzieren, zum anderen kannst du mit einem unbenannten Hilfswerkzeug (das die Spielfigur einfach auspackt und besitzt) Seil horizontal entlang fahren, oder senkrecht. Mit Zehn Stücken Seil lässt sich sogar ein Ropecoil bauen. Diesen kann mensch dann hoch werfen und wenn er eine Oberfläche trifft, hängt dort ein Seil. So rettet mensch sich aus der Tiefe.
Achso, während man am Seil hängt, erhöhen sich alle Werkzeugreichweiten um 2 Blöcke. Und Monster können Seil nicht verwenden. 
Wer jetzt noch nicht auf dem Weg ins Baumittelfachgeschäft ist um sich ein Seil zu kaufen, der muss seine Überlebensstrategie überdenken!

Auch wir retten uns mit Seil aus dem Loch und basteln gleich eine Art Seilbrücke über die Schlucht, inklusive Abzweigung nach unten. Ich weiß ja, wie ungeschickt Blanka sein kann.

Ich beschließe, dass es vorerst auch schon wieder mit der Erforschung reicht. Es ist Nacht und zu weit der Heimat haben wir da schonmal schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist dunkel, irgendwann wird die Lebensenergie knapp und dann.....Fällt mir was ein.
Einen weiteren, besonders wertvollen Basisausbau könnte ich noch einrichten. Lebenspunkte und Dunkelheit waren die Stichwörter.

Lagerfeuer. Gitarrenromantik und Stockbrot mal ausgelassen, sind Lagerfeuer eine großartige Sache um die Nacht zu überstehen. Sie spenden Licht und im Falle von Terraria, gewähren sie eine konstante Lebenspunktregeneration. Die ist zwar nicht riesig, aber hier gilt das berühmte "besser als nicht"-Konzept. Zu dem: In Terraria zählt am Ende jeder Lebenspunkt. Ich habe auch noch nie von einem Spieler gehört, der sich über zuviele davon beklagt hat.
Tollerweise ist die Reichweite der Feuer sehr hoch. Obwohl ich meines vor die Basis baue, reicht der heilende Bereich bis zur Werkbank im neuen großen Raum.

Blanka steht genau auf der Grenze der Lagerfeuer-Wirkung.
So, jetzt ist aber gut für heute.
Achso, nee, die Mitbestimmungssache kommt wieder.

Und diesmal direkt mal anders. Die Abstimmungen werden bei Gelegenheit wiederkehren, aber jetzt gerade haben wir die meisten Grundlagen erledigt. Wir haben eine Basis, wir wissen grob was um uns herum abgeht, wir tragen eine erste Rüstung. Von hier an ist es gut möglich, freier zu spielen. Und daher sollen eure Optionen auch freier werden:

Bis Sonntag Abend bis 23:00Uhr sammele ich eure Aufgaben für mich und Blanka. Jeder darf so viele stellen wie er/sie will. Zehn werde ich mitnehmen, sollte es mehr Vorschläge geben, wird gelost. Diese Zehn Missionen nehme ich mir mit in meine Spielrunden und werde versuchen sie alle zu erfüllen.
Über Basisausbau, Erkundungsaufgaben oder was euch nicht alles einfällt, könnt ihr alles machen. Sollte ich Missionen nicht erfüllt bekommen, bleiben diese für zukünfte Spielrunden bestehen.
Wie wir dann auf den Positionen der erfüllten Missionen weitermachen, schauen wir dann, wenn wir wissen, ob ich überhaupt welche schaffe. Dabei drei Hinweise:
- Ich bin recht erfahren in dem Spiel, ihr müsst also nicht zu zaghaft sein.
- Wir sind noch am Anfang des Spieles, erwartet nicht in einem Zug zu viel.
- Messbare Missionen sind leichter zu erfüllen, dafür hilft Objektivität. "Baue ein schönes Haus" könnte ir schwer fallen. "Baue ein neues Haus" zum Beispiel nicht so.

Solltet ihr noch Fragen zu den Missionen haben, stellt sie bitte in den Kommentaren. Ansonsten: Hört in euch rein, was ihr wohl als nächstes in Terraria tun wollen würdet und schickt mich los!


Weitere Teile des Terraria Let's Play


Kommentare

  1. Sehr schön! Besonders gefreut hat mich der Kompromiss. :)

    Als Aufgabe würden mir einfallen.

    - Finde und baue 99 Einheiten Sand ab.
    - baue einen Wachturm für deine Basis
    - locke einen weiteren NPC an, egal welchen.

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    1. Sind alle notiert und schön präzise. Genauso habe ich es mir gewünscht.

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  2. Oh das Abenteuer geht weiter, ich freu mich. Leider tue ich mich schwer die genaue Aufgaben zu geben, da ich nicht mehr weiß, was man alles so vorantreiben kann. Also versuche ich es mit:

    - Suche im Winter-Biome nach neuen Ressourcen oder Schätzen
    - Versuch Materialen zu finden um bessere Waffen zur Verteidigung/Angriff zu erhalten - vielleicht brauchst du die auch vor er Erforschung der Wintergegend.

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    1. Die sind auch noch genau genug, würde ich jetzt behaupten. Werde ich während der "Arbeit" dann ja sehen.

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  3. Sehr gut! Das mit den schrägen Steinen und dem Hammer finde ich ja spannend, hab mich schon gewundert, warum du da noch so nervige Stufen lässt!
    Die offensichtlichsten Aufgaben sind ja schon weg, deshalb von mir was (halbwegs) kreatives:

    Baue einen Zierteich mit mindestens 2 Goldfischen!

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    1. Das ist in meiner Vorstellung auch schon eine ziemlich krasse Aufgabe. Auch wenn sie nicht so klingt, aber ich würde behaupten, das ist die schwerste bisher.

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    2. Kannst/musst dir ja Zeit lassen, Goldfische kann man kaum farmen :-P

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