Loslassen

Als der Griff sich löst, entspannt meine Hand sofort. Auch mein Kiefer lockert sich - Wenn mir nicht jemand aus meiner Wahlfamilie gesagt hätte, dass ich ihn manchmal an- und verspanne, würde ich nicht wissen, dass ich das mit dem Kiefer überhaupt mache. Da ich nicht mehr ziehen, zerren, nachgreifen muss, kann ich wieder besser sehen. Und meinen Stand wiederfinden, denn ich versuche nicht mehr etwas zu halten, was viel Energie braucht, worauf ich nur begrenzten Einfluss habe. Alles ist wieder frei. Ich kann wieder sehen was als nächstes passiert. Ich muss akzeptieren, was losgelassen wurde, aber ich bin froh, dass alles wieder frei ist. 

Kommentare

  1. Anonym16.12.24

    Fühl ich mit dem Kiefer. Atmen geht auch dann tiefer / ohne eingezogenen Bauch. Wenn Gepäck nicht leichter wird / nicht mehr tragbar ist / niemand mit anpackt, kann man manchmal nur loslassen.

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    1. Ich glaube es muss nicht jemand mit anpacken. Und ich glaube auch dass Loslassen oft halt dafür da ist, um es vielleicht anders greifen zu können. Es geht aber eben auch darum, sein Ego loszulassen damit mensch wieder an Wahrhaftigkeiten in sich kommen kann.

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    2. Anonym19.12.24

      Kann ich mir auch gut vorstellen. Wie gut gelingt dir das mit dem Ego loslassen und den Wahrhaftigkeiten? Woran kannst du das für dich festmachen?

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    3. Ich kann das nicht "qualifizieren" wie gut mir das gelingt, weil das so stark von Kontexten abhängt. Von sehr schlecht bis sehr gut ist alles dabei. Ich kann es aber daran festmachen, ob ich aus einer Lage der Angst, Sorge, Organisation und Leben versuche zu handeln, oder ob ich versuche mich zu lernen, lieben, freuen hinzubewegen. Wenn ersteres der Fall ist, dann ist das Ego halt da und macht seinen Job. Denn es ist ja nicht vollständig schlimm und es will halt Sicherheit und Vorteile für uns. Aber darum geht es eben nicht in jeder Lage. Da ist dann übersteuert, was wir mal in Urzeiten als Überlebensdrang entwickelt haben für Dinge, die in einer modernen Welt anders und leichter zu haben sind. Und sowas wie "recht haben wollen" dann los zu lassen, was früher teilweise eine Frage von Leben und Tod war, ist erstmal sehr befreiend, wenn es dann klappt.

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    4. Anonym24.12.24

      Falsche Ausfahrt genommen. Die Frage muss hier hin. Sooorry! XD

      ==========
      Hast du vielleicht Tipps, damit umzugehen, wenn es dann nicht klappt? Wie löst du es z.B., wenn dein Ego "seinen Job macht", etwas "übersteuert" und du es dann nicht hinbekommen hast, "recht haben zu wollen" loszulassen? Das kann ja Konflikte mit sich bringen. Besprichst du das danach und ordnest ein, was in dir passiert ist? Oder was ist dein bevorzugter Umgang damit?

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    5. Als erstes: Langsamer werden. Vielleicht mit Stift und Papier nachdenken. Nicht sofort handeln. Auf die Hektik nicht reinfallen. Gefühle fühlen, nicht unterdrücken, nicht ertränken, nicht ablenken. Braucht Übung.

      Dann mehrfach hinterfragen. Das Ego kommt meist nur mit einem - aus Sicht des Egos - sehr dringenden Grund um die Ecke. Versuchen noch mehr zu finden.

      Dann schauen was in der eigenen Domäne liegt. Wofür bin ich verantwortlich, was kann ich überhaupt ändern.

      Eine Übung dafür die ich sehr mag: Alles aufschreiben was einen gerade nervt, ärgert, stört, dann alles durchstreichen was mensch nicht selbst ändern kann, dann auf das konzentrieren was über bleibt.

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    6. Anonym26.12.24

      Finde ich alles sinnvoll. Gelingt mal besser und mal schlechter. Aber das ist die Antwort auf eine Frage, die ich gar nicht gestellt habe. XD Es beantwortet leider nicht, wie du damit umgehst, wenn all diese guten Techniken nicht gegriffen haben und es "schiefgegangen" ist. Wie gehst du damit um? Oder passiert dir das gar nicht mehr?

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    7. Naja, wenn das passiert, merke ich es ja erst nachher, weil wenn ich mitbekomme dass es passiert, dann breche ich es ab oder handle anders

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    8. Anonym29.12.24

      Ja, genau. Aber wie gehst du damit um, wenn du erst später merkst, dass es nicht geklappt hat? Ignorierst du es dann zB? Oder klärst du auf, was passiert ist und bittest um Entschuldigung? Es ist ja menschlich, dass sowas passiert. Aber der Umgang mit eigenen Fehlern kann so unterschiedlich sein. Ich finde die Möglichkeiten spannend, die andere in solchen Momenten für sich sehen und nutzen.

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    9. Kommt ja auf den Kontext an. Es muss ja gar nicht sein, dass ich mich entschuldigen muss, oder es Schuld überhaupt gibt. Aber die Kontexte sind so vielschichtig und halt eben die Frage im Ursprung eben auch: Was lasse ich los? Weil wenn ich die Situation dann aufrecht halte obwohl ich eigentlich nicht mehr sehe, dass damit etwas zu tun wäre, dann habe ich ja gar nicht losgelassen.

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