Overdrive

"Wenn Sie sich beschweren können, sind Sie bei Zehn Prozent Ihrer Leistung.", sagt der Ausbilder bei der Bundeswehr. Und während ich das damals toxisch fand, hat er dann noch "Wenn sie nicht mehr können, dann schaltet ihr Körper von alleine ab, da müssen sie sich nicht drum kümmern" gesagt und ich habe das zu 1000% als problematische Männlichkeit verbucht. Dann war Wochenende und ich habe nur wenige Stunden geschlafen, sonst getanzt, getrunken, gefeiert und war Sonntag Abend wieder - überraschend fit - in der Kaserne zurück. 

In Videospielen gibt es manchmal einen Modus, wo die eigene Figur über die reguläre Stärke hinaus geht. Alle Grenzen werden verschoben, erhöht, alle Werte dürfen näher an die Grenze kommen. Overdrive. 

In meiner Erzieherausbildung habe ich einige Nächte durchgemacht, um Aufgaben zu machen und zu erledigen. Das war nicht immer schlau und hat leider aber oft genug geklappt. Aber auch da war ich im Overdrive, weil ich volle Power und ununterbrochen gearbeitet habe. Und es hat geklappt, aber das ist auch gefährlich. Hinter dem Overdrive, wartet nämlich der Burnout. 

Trotzdem kann Overdrive gut sein, aber die Dosierung muss stimmen, damit keine Sucht ist kein Standard daraus wird. Overdrive darf dann auch spektakulär sein. Für sich selbst, aber auch für andere. Wie eine Verwandlung in einem Anime. 

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