Podcast-Empfehlung: Erinnern, Gedächtnis, Wahrnehmen
Als Jugendlicher habe ich viel übers Denken nachgedacht und auch über Magie. Mich hat sehr fasziniert, dass Studien gesagt haben, dass wir Menschen gar nicht das volle Potential unseres Gehirns aktiv nutzen können. Mir ging immer die Frage durch den Kopf, was wir wohl könnten, wenn wir das verändern könnten. Ich war mir sicher - auch mit dem Zitat im Kopf, dass jede hinreichend fortschrittliche Technologie erstmal für Menschen wie Magie aussehen muss - dass das Freischalten des gesamten Gehirns uns sowas wie magische Fertigkeiten geben würde. Ganz vorne aus meiner Sicht dabei war die Fertigkeit die Zukunft voraus zu sagen. Denn ich dachte mir, dass wenn wir einen Teil im Gehirn für die Vergangenheit haben - Unser Gedächtnis - das es auch etwas für die Zukunft geben muss. Denn ich hatte sehr oft Deja-vus als Kind und diese habe ich auch irgendwie mit der Möglichkeit die Zukunft zu sehen verknüpft. Diese Überlegungen habe ich irgendwann fallen lassen, warum genau weiß ich gar nicht. Letzte Woche habe ich mich aber wieder daran erinnert.
Charan Ranganath war Gast in dem von mir schon häufig empfohlenen Podcast von Rich Roll. Charan Ranganth ist Wissenschaftler mit Expertise im Bereich des Erinnerns, Gedächtnis und dem Wissen darüber, wie wir Informationen im Kopf bearbeiten. Das ist in sich schon spannend, weil ich in den letzten Jahren und im Rahmen meiner Therapie immer weiter angefangen habe an meinem Gedächtnis zu zweifeln, darüber hinaus ich aber auch oft früher selbst sehr überzeugt von meinen Erinnerungen war, dazu aber auch in einem Umfeld lebe, wo es Menschen sehr wichtig ist sich gut und genau zu erinnern. Es sind Selbstzweifel mit meinen Fertigkeiten zu erinnern einhergegangen, so war ich also froh etwas zu dem Thema lernen zu dürfen. Als dann recht früh im Podcast gesagt wurde, dass unser Gedächtnis auch für die Zukunft zuständig ist, hat sich ein jüngerer Teil von mir sehr gesehen gefühlt und war freudig überrascht, weil wir scheinbar etwas auf der Spur waren. *
Weil das gesamte Gespräch mit Charan Ranganath sehr spannend ist und diverse sehr aktive Gerüchte und Mythen über das Gedächtnis entzaubert, mag ich es sehr gerne heute hier teilen und euch empfehlen. Denn egal ob als Künstler*in oder als mensch, egal ob es um unsere Arbeit oder unsere Awareness geht, was wir wie erinnern ist sehr wichtig für uns. Und zu verstehen, wo wir falsche Vorstellungen zum Gedächtnis haben verstärkt eben die eigene Awareness. Es gibt übrigens in dem Gespräch auch Empfehlungen wie mensch mit seinem Gedächtnis arbeiten und etwas dafür tun kann, während verschiedene Arten des Erinnerns beschrieben und erklärt werden.
* Bevor der Verdacht aufkommt, ich glaube nicht, dass ich als Jugendlicher ein Genie war, das mal eben irgendwie beim Rumspinnen für sich herausgefunden hat, wofür Wissenschaftler*innen dann noch lange gebraucht haben. Ich glaube allerdings schon, dass manche Ideen oder Wissen über das Funktionieren des Menschen eben schon über Generationen in uns angelegt sind. Bei vielen Dingen die wir über uns glauben oder glauben zu erkennen liegen wir oft gar nicht mal so falsch. Denn unterbewusst beobachten wir, hören vieles, verarbeiten laufend Daten die wir bewusst und unterbewusst aufnehmen. Gerade bei jungen Eltern sieht mensch immer wieder, dass sie intuitiv schon sehr vieles sehr richtig machen, auch wenn sie oft gar nicht selbst wissen warum. Der Grund dafür ist vielleicht, dass das Wissen das wir brauchen sehr tief in uns angelegt ist und wir es unterbewusst erinnern wenn wir es dann brauchen. Ich bin also sehr sicher kein Genie, der Mensch im allgemeinen meiner Meinung nach aber schon ziemlich genial.
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