Kunst für Schule und Pädagog*innen

Motivierte und engagierte Lehrer*innen, aber auch andere Pädagog*innen, versuchen immer mal wieder Unterricht zu modernisieren. Dafür kann es sinnvoll sein mit der Moderne oder der Jetztzeit in Kontakt zu kommen. Das tolle bei der Kunst ist, dass vieles neue und aktuelle Sachen ja recht einfach zu erreichen sind, der Nachteil, dass mensch manchmal nicht sicher ist wie. Denn wenn auch zum Beispiel Musik oder auch Spoken Word Stücke leicht auf Youtube/Spotify/Instagram zu finden sind, fehlen oft die Texte in schriftlicher Form. Genau die würde aber für den Unterricht gebraucht.

Der Auslöser für diesen Artikel ist ein Gespräch mit einer engen Freundin. Wir reden darüber, wie und unter welchen Bedingungen wir Material zur Verfügung stellen. Und dann erzählt sie mir, dass es eine Lehrerin gab, die ihren Text komplett aus einem Youtube-Video abgeschrieben hat. Was zwar echt ein großes Engagement zeigt, aber zum einen wirklich unnötig anstrengend ist - automatische Untertitel machen es oft schlimmer als einfacher - aber zum anderen auch ein neues Problem mitbringt: Auch wenn der Text von der Spoken Word Performance abgeschrieben wird, sind in der Abschrift vielleicht die Absätze nicht da, wo sie im Original sind. Die Wörter nicht geschrieben wie im Original. Vielleicht hat sich dort ein Wortwitz versteckt, der beim Aussprechen nicht klar geworden ist, aber auf dem Blatt sofort ins Auge fällt.

Die Lösung ist recht einfach: Schreibt Künstler*innen an. Sagt Ihnen, wer ihr seid und was ihr vor habt. Denn richtig viele Künstler*innen stellen ihr Material gerne zur Verfügung und sind sogar stolz darauf, wenn Schule/Bildung ihre Arbeit in irgendeiner Form relevant findet. Oder besprechenswert. Oder als Beispiel für aktuelle Kunst. Ich vermute auch für andere Kunstformen kann das eine gute Idee sein.

Hilfreich ist auch, wenn ihr nochmal klar benennt, dass ihr den Text nicht weiter vervielfältigt und natürlich auch nicht kommerziell nutzt. Solltet ihr die Chance haben Künstler*innen zu bezahlen, dann ist auch das natürlich immer eine gute Sache, wichtig wird aber eben sein, dass ihr euch der Rechte rund um und an dem Werk bewusst seid. Eine Email ist deshalb ein guter Weg das mit Künstler*innen zu besprechen, weil sie dann auch eine Art schriftliche Zusage/Verhandlung haben, die rechtlich später belastbar wäre. Das hilft dem Vertrauen, wenn ihr eben jemanden anschreibt, den ihr nicht kennt.

Liebe Pädagog*innen, traut euch Künstler*innen und andere Menschen für die sich eure Schüler*innen interessieren anzufragen, anzuschreiben, in Schule einzuladen. Viele von uns wissen wie wichtig das sein kann, viele von uns hätten sich früher gewünscht mal so eine Gelegenheit zu bekommen, mal ernsthaft über Texte zu sprechen, über moderne Kunst, die Akzeptanz von Pädagog*innen zu bekommen, dass was wir uns anhören, anschauen, uns begeistert hat auch eine Berechtigung und Aussagekraft hat.

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