Kein Produkt
Ich möchte einen neuen Blogartikel schreiben, aber ich weiß nicht worüber. Das weckt kleine Zweifel: Habe ich gerade überhaupt etwas zu sagen? Denke ich gerade etwas relevantes? Hilft es irgendwem einen Artikel darüber zu lesen, dass ich nicht weiß was ich schreiben soll?
Es ist das Plichtbewusstsein, will ich sagen, und das Wissen, dass ich später heute nicht gut Zeit haben werde. Also mache ich jetzt den Blog auf und versuchte etwas zu finden. Dieses Pflichtbewusstsein ist eigentlich gar keines. Denn die Pflicht die ich empfinde, die habe ich nur mir gegenüber. Niemand sonst nimmt mich in die Pflicht jeden Tag einen Artikel zu veröffentlichen. Nur ich. Und weil ich dieses Versprechen mir selbst gegenüber halte, ist das eben nicht (nur) Pflichtbewusstsein, sondern auch Selbstpflege.
Mein Wunsch ist es, für immer irgendwie zu schreiben. Den halte ich aber auch, wenn ich keinen krassen Inhalt habe. Das war nicht Teil des Deals mit mir selbst. Da ging es nie um Inhalte. Ich habe mir gewünscht jede Woche, vielleicht sogar jeden Tag an meiner Kunst zu arbeiten, zu schreiben und eben einen Artikel pro Tag zu veröffentlichen. Und da Kunst eben auch manchmal aus dem Üben von bestimmten Bewegungen geht, muss mein Ziel nicht sein, dass alles krasse Bedeutung hat, sondern dass ich die Bewegung übe. Und die Bewegung sind Finger auf der Tastatur, sind das Formulieren von Sätzen, sind das Suchen nach Sinn und Inhalt in meinem Gedanken. Das geht auch ohne großes Projekt. Ohne schlaue Einfälle. Und das ist wichtig.
Wenn du dein nächstes Kunstwerk machen möchtest oder kreativ sein möchtest, dann muss du nicht schon vorher wissen, ob und wie gut das Ergebnis wird. Du musst es anfangen. Und anfangen lässt sich üben. Anfangen ist, wenn wir ohne Einschränkung mit der Aktivität beginnen. Ja, vielleicht bereiten wir uns vor. Vielleicht legen wir uns eine Schreibmethode parat, stellen ein Getränk an unseren Arbeitsplatz, machen die Reize von Außen kleiner. Aber dann fangen wir an und in dem Moment wo wir anfangen, schlittern wir in das jetzt. Der nächste Buchstabe, die Note die wir auf der Gitarre anschlagen. Das ist Jetzt und dann sofort vorbei. Wir können das Ergebnis, unser Produkt noch gar nicht sehen, auch wenn wir ein Ziel in der Vorstellungskraft haben: Wir sind so weit, wie wir jetzt gerade sind.
Und wenn am Anfang des ersten Absatzes noch kein Inhalt da ist, dann brauchte es den eben nicht zum Anfangen, sondern einen Anfang. Ein paar Worte, die ihr vielleicht gar nicht zu lesen bekommen habt, weil der erste Satz vielleicht beim Editieren und Korrigieren weggefallen ist. Auch Architekt*innen müssen ihre Skizzen nochmal ändern, wenn beim Bau sich herausstellt, dass Dinge anders laufen als gedacht.
Und dann steht da doch etwas, über das wir reden können, auf das Menschen reagieren können.
Denn was das Produkt ist, wissen wir in der Kunst erst am Ende. Dass es nur etwas gibt, wenn wir anfangen, das ist aber unumstößlich.
Es ist das Plichtbewusstsein, will ich sagen, und das Wissen, dass ich später heute nicht gut Zeit haben werde. Also mache ich jetzt den Blog auf und versuchte etwas zu finden. Dieses Pflichtbewusstsein ist eigentlich gar keines. Denn die Pflicht die ich empfinde, die habe ich nur mir gegenüber. Niemand sonst nimmt mich in die Pflicht jeden Tag einen Artikel zu veröffentlichen. Nur ich. Und weil ich dieses Versprechen mir selbst gegenüber halte, ist das eben nicht (nur) Pflichtbewusstsein, sondern auch Selbstpflege.
Mein Wunsch ist es, für immer irgendwie zu schreiben. Den halte ich aber auch, wenn ich keinen krassen Inhalt habe. Das war nicht Teil des Deals mit mir selbst. Da ging es nie um Inhalte. Ich habe mir gewünscht jede Woche, vielleicht sogar jeden Tag an meiner Kunst zu arbeiten, zu schreiben und eben einen Artikel pro Tag zu veröffentlichen. Und da Kunst eben auch manchmal aus dem Üben von bestimmten Bewegungen geht, muss mein Ziel nicht sein, dass alles krasse Bedeutung hat, sondern dass ich die Bewegung übe. Und die Bewegung sind Finger auf der Tastatur, sind das Formulieren von Sätzen, sind das Suchen nach Sinn und Inhalt in meinem Gedanken. Das geht auch ohne großes Projekt. Ohne schlaue Einfälle. Und das ist wichtig.
Wenn du dein nächstes Kunstwerk machen möchtest oder kreativ sein möchtest, dann muss du nicht schon vorher wissen, ob und wie gut das Ergebnis wird. Du musst es anfangen. Und anfangen lässt sich üben. Anfangen ist, wenn wir ohne Einschränkung mit der Aktivität beginnen. Ja, vielleicht bereiten wir uns vor. Vielleicht legen wir uns eine Schreibmethode parat, stellen ein Getränk an unseren Arbeitsplatz, machen die Reize von Außen kleiner. Aber dann fangen wir an und in dem Moment wo wir anfangen, schlittern wir in das jetzt. Der nächste Buchstabe, die Note die wir auf der Gitarre anschlagen. Das ist Jetzt und dann sofort vorbei. Wir können das Ergebnis, unser Produkt noch gar nicht sehen, auch wenn wir ein Ziel in der Vorstellungskraft haben: Wir sind so weit, wie wir jetzt gerade sind.
Und wenn am Anfang des ersten Absatzes noch kein Inhalt da ist, dann brauchte es den eben nicht zum Anfangen, sondern einen Anfang. Ein paar Worte, die ihr vielleicht gar nicht zu lesen bekommen habt, weil der erste Satz vielleicht beim Editieren und Korrigieren weggefallen ist. Auch Architekt*innen müssen ihre Skizzen nochmal ändern, wenn beim Bau sich herausstellt, dass Dinge anders laufen als gedacht.
Und dann steht da doch etwas, über das wir reden können, auf das Menschen reagieren können.
Denn was das Produkt ist, wissen wir in der Kunst erst am Ende. Dass es nur etwas gibt, wenn wir anfangen, das ist aber unumstößlich.
[Einfach.] Immer. Weitermachen.
AntwortenLöschenJa, aber dafür müssen Zweifel aus dem Weg. Und einer dieser Zweifel kann halt sein, dass wur glauben alles müsste immer oberstes Regal sein.
LöschenYes. Zweifel sind die eckigen Klammern um das "Einfach". So einfach ist es nämlich gar nicht. Lohnt sich aber. Auch ohne Perfektionismus.
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