Wenn es etwas bedeutet

 Es ist ein Endlich-Wieder nach einer langen Pause. Es ist dieser eine Ort, an dem auch schon so viele Vorbilder waren und jetzt sind wir hier. Es ist der größte mögliche Abschluss einer emotionalen Reise. Wir haben Hindernisse bewältigt, wir haben Aufgaben bewältigt, wir haben gelernt und uns entwickelt und jetzt ist der Moment an dem alle Teile zusammen fallen sollen, wo wir alles auf eine Karte setzen, ein neues großes Risiko eingehen. Vielleicht, vielleicht haben wir sogar keinen Anker mehr in der Komfortzone. Wir befinden uns komplett in der Lernzone, wir wollten und wir wollen diesen Moment. Wir atmen durch, wir wissen nämlich, dass es diese Luft kein zweites Mal geben wird. Dieses Licht nicht, dieser Tag nicht. Wir denken kurz an "Heute gibt's nur ein mal" von Frittenbude. Denn so ist es. Aber nicht, weil wir "Carpe Diem" als Wandtattoo mal wieder falsch als "lebe den Tag" übersetzt haben. Nein.

Wir wollen hier sein. Präsent, anwesend, aufnahmefähig. Denn dass hier ist vielleicht ein Gipfel, vielleicht ein Checkpoint von dem aus wir sehen, dass es noch weitere Spitzen für uns zu erklimmen gibt. Wir machen das hier für unser Selbst. Denn die anderen können es vielleicht verstehen, vielleicht sogar ähnlich fühlen, aber trotzdem wird es in deren Geschichte immer eine anderes Kapitel sein als in unserer. Und deshalb nehmen wir nicht an, was sie für Bewertungen haben.

Nein, ich brauche keine messbaren Kriterien von Außen. Nur meine Wünsche und Ziele dürfen bestimmen, welcher Moment für mich große Bedeutung hat. Ob vor drei, dreizig, dreihundert oder dreitausend Zuschauer*innen - es darf mir immer viel bedeuten. Ob ich nichts oder alles damit bezahlen kann am Ende. Ob ich keinen oder hundert Follower*innen nachher mehr habe. Vielleicht bin ich nicht mal im Mittelpunkt. Vielleicht ging es mir nur darum, es zu erleben. Vielleicht bin ich nur hier, weil ich noch gar nicht an meinen Gipfel will, sondern ihn mir angucken möchte, damit ich nicht vergesse immer in seine Richtung zu laufen.

So stehtst du in dem Museum, dem Theater, auf dem Sportplatz, in der Konzerthalle, vor dieser Bühne und du weißt, dass es hier passieren soll. Und du kannst es nicht genau erklären, aber die Anziehung ist da. Vielleicht weil deine Geschichte und die dieses Hauses verbunden sind. Vielleicht weil du deine Kerbe in diese Stadt schlagen willst. Vielleicht, weil du Potentiale sehen kannst. In dir, in der Möglichkeit, in der Idee, in der Energie die in der Luft flimmert.

Und nur du. Nur du sagst: Heute bedeutet es mir etwas. Und du kannst es nicht abgeben und du kannst es nicht genommen bekommen. Weil es Teil deiner Seele ist. Weil du den Stift in der Hand hast und weiter schreiben möchtest. Deine Geschichte. Nur du.

Kommentare

  1. Anonym26.7.23

    Danke für's Teilen und Mitnehmen durch persönliche Gedanken. Auch das bedeutet etwas.

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    1. Sehr gerne. Ich mag ja den Austausch und das Reden.

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