Sich überleben - These Gegenthese
Die letzten Tage geht es mir nicht so toll. An den Dingen die ich mir für mich vorgenommen habe möchte ich aber festhalten. Denn Rituale sind gut für mich, Selbstwirksamkeit ist gut für mich und die Arbeit/die Texte/die Kunst machen zu können, das ist der Lohn. Also sollte ich auch bei schlechter Lage die Sachen machen, die mir gut tun.
Weil aber Leben sich ganz schön steinig anfühlen kann und mir Leute manchmal bescheinigen, dass meine Hoffnung und mein Durchhaltevermögen ganz schön stark wären, was ich in Teilen anders fühle, aber verstehe wie sie zu dem Ergebnis kommen, habe ich beschlossen, in Sätzen die deutlich kürzer sind als dieser hier, zu erzählen welche Denkweisen mir helfen (können) meinen Scheiß, meine schwierigen Gedanken oder wenn das Leben schwer ist, durchzustehen.
Der wichtige Disclaimer wie immer: Wenn ihr großen Leidensdruck empfindet, werden meine kleinen Gedanken hier das nicht beheben können. Je nachdem was da in euch vorgeht, könntet ihr eher Unterstützung von Therapeut*innen brauchen. Scheut euch nicht, Therapie kann ein guter wichtiger Ort sein.
"Prüfe auch die Gegenseite zu allem was dir als These begegnet"
Sagt Rick Rubin in seinem Buch "the creative act". Zugegeben, er schreibt es nicht wortwörtlich so, aber es gibt ein kurzes Kapitel dazu. Denn er ist der Überzeugung, dass unser innerer Kritiker oft - besonders wenn auch Angst mit im Spiel ist - nur darauf konzentriert, was wir verlieren könnten.
So folgen wir sehr schnell einem auftauchenden "Ich kann das nicht" und finden schnell beweise dafür, hören dann aber auf zu forschen, weil wir traurig oder anders emotional werden.
In der Wissenschaft und Forschung gehört zu jeder These eben eine Gegenthese. Bei einer vollständigen Betrachtung einer Sache, müssen wir also die Beweise für beides beachten. Wenn wir also denken "ich kann das nicht", sollten wir gleichzeitig auch bearbeiten "ich kann das" und die Beweise nebeneinander legen.
Die Informationen die wir auf dem Weg finden, können zu einer Hypothese führen. Einer Aussage die beide vorherigen vereint und eine Perspektive eröffnet. "Damit ich das kann, muss ich noch XYZ lernen", wobei XYZ zum Beispiel die Punkte sind, die uns beim Erforschen begegnet sind, dass sie uns fehlen. Und aus dieser Hypothese lässt sich dann eben wieder handeln. Im besten Fall auch mit Emotionen, aber angenehmen.
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