"Show your Art!"

Fordert Austin Kleon in seinem gleichnamigen Buch. Eine sehr gute Lektüre, die das eigene Verhältnis als Künstler*in zu sozialen Medien, Selbstmarketing und Sichtbarkeit verändern kann. 

Eine Forderung, die aber auch die Freude an der Kunst zeigt. Wir wollen Kunst sehen, in vielen Überzeugungen gehört Kultur und Kunst zu den Bedürfnissen der Menschen. Entweder in Form davon, dass wir lernen und erleben wollen, oder weil Ordnung und Ästethik uns Wachstum fördern (z.B. geht Abraham Maslow davon aus) 

Ich habe Austin Kleon gelesen, verstanden und doch für mich beschlossen gehabt, dass meine Kunst die Beiträge in diesem Blog sind. Aber sind sie das? Oder sind sie Arbeit, die in Kontakt mit meiner Kunst steht, die ich mache um meine Position als Künstler in Netzen zu festigen, zeigen aber nicht meine Kunst? Letzteres habe ich sicher. 

Als ich diesen Blog angefangen habe, wusste ich nichts wirklich über Kunst. Ich kannte nichts. Ich wollte wohl welche machen, hatte aber keine Erfahrungen und keine Expertise im Umfeld. Das ist aber vielleicht auch gut so gewesen, denn je weniger ich über umliegende Themen und Aufgaben beim Machen von Kunst wusste, desto mehr Zeit habe ich in das impulsive freudige Schaffen gesteckt. Dieser Blog war voller sehr unterschiedlich guter Gedichte. 

Mit dem Wechsel der Medien, haben sich Sachen verändert. Eine Blogroll oder Leseliste ist eine veraltetes Artefakt. RSS-Feeds sind wohl nur noch für Maschinen gemacht, vermute ich. Die Plattformen mit dem meisten "Content" in Abruf, sind bildbasierte Medien. Instagram, Youtube. Das hier ist veraltete Technologie in gewisserweise. Also habe ich meine Kunst in diese neuen Plattformen gelegt. Und da gelingt es mir auch okay-ish. Ich lade - sehr unterschiedlich gute - Gedichte auf Instagram hoch. Fast so wie früher. 

Aber dann kneift es mich etwas. Wenn ich doch meine Kunst zeigen will, warum begrenze ich die Orte? Warum zum Beispiel aufs Internet? Warum nur diese eine Plattform? 

Beim Zeigen der eigenen Kunst gibt es ein richtig und ein falsch. Und zwar das eigene. Wenn sich die Jagd nach Likes und Views und Follower*innen für dich gut anfühlt und richtig, dann ist sie das. Du solltest das aber prüfen, ob das wirklich gut ist oder nur intensiv. Wenn du aber denkst, dass diese Orte dir und deiner Kunst nicht bekommen, solltest du nach besseren Stellen suchen. Bühnen, Ausstellungen, die Wände der Wohnungen von Freund*innen, es gibt so viele Möglichkeiten, die sich gut anfühlen können. Finde die Orte, wo du deine Kunst gerne sehen magst. 

Und bei mir ist das auch wieder dieser Blog. Deshalb kann es immer wieder passieren, dass hier ein wildes Gedicht auftaucht. Denn ich mag halt mehr zeigen, als nur das Wissen und Erfahrung, die ich zu teilen versuche. Denn:
Show your Art!

Blackout Poetry, Jay Nightwind, 2023

Kommentare

  1. Anonym7.7.23

    Oooh, wie cool! Also auch der inhaltliche Impuls dazu, aber hast du hier zwei Seiten zu einer verbunden? Ich glaube, in der Mitte eine Schnittkante zu sehen? Das ist ne super gute Idee, auf die ich noch nie gekommen bin. Ich beschränke mich bisher immer auf das, was auf genau dieser einen Seite passiert. Warum eigentlich? Da ergeben sich ja völlig andere Möglichkeiten, auch nur Teile davon zu nutzen. Puh... Super gut. Das nehm ich als Idee auf jeden Fall mit. Selbst, falls das hier bei dir doch gar nicht der Fall sein sollte. Das macht was mit mir. XD

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    1. Anonym7.7.23

      Nee, das ist eine Seite, ohne Modufikationen.

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