Der Körper gehört dazu

Was wir tun, tun wir mit unserem Körper. Da führt nichts dran vorbei. Der Körper ist unsere Verbindung zur physikalischen und echten Welt. Alle Reize kommen über ihn in unser System, alle Handlungen gehen von ihm aus. Wenn wir also etwas planen lange, gerne oder gut tun zu wollen, können wir uns auch fragen, was wir dabei für unseren Körper tun. 

Meine Haltung ist, dass ich Kunst z.B. für immer machen möchte. Mein ganzes Leben lang und so lange wie möglich. Als diese Haltung entstanden ist, habe ich angefangen mich zu fragen, wie ich das begünstigen kann. Zum Beispiel habe ich meist einen Brotjob um nicht wirtschaftlich von meiner Kunst abhängig zu sein. Und ich habe immer Material im Haus, damit ich sofort anfangen kann Kunst zu machen, wenn ich das will. Aber ich habe mir eben auch meinen Körper bewusst gemacht. Was an meinem Körper muss ich beachten, damit ich mein Leben lang Kunst machen kann? 

Mit einer Sammlung von Fragen an und zu meinen Körper habe ich mache ich mich dann an Veränderungen. Wie kann ich meine Stimme pflegen und schützen? Wie kann ich Krankheiten verbeugen? Wie entlaste ich meinen Rücken von langen Zeiten am Schreibtisch? Wie begünstige ich eine Fitness, die mir erlaubt die Energie zum Arbeiten zu haben? Wie kann ich meine Sinne etwas weiter schärfen, so dass ich aufnehme, was ich für meine Kunst brauche? Wie kann ich mich mit meinem Aussehen wohl fühlen wenn ich auf Bühnen stehe. 

Und mit den Antworten darauf, habe ich Bewusstsein für Ernährung, Kleidung, Pflege und Bewegung geschaffen. Beziehungsweise bin da noch weiter auf dem Weg hin. Denn wenn ich Kunst für immer machen möchte, muss ich natürlich auch meinen Körper für immer mitdenken. 

Die Fragen die ich da stelle, sind natürlich meine eigenen. Ihr müsst eure eigenen finden. Denn wir wollen verhindern, dass wir die Ideale anderer für unseren Körper auf uns selbst legen. Denn leider ist im Kapitalismus oft die vorherrschende Strömung von Schönhritsidealen geprägt davon, was für Produkte Firmen uns gerne verkaufen wollen. Und das hat nicht zwingend etwas mit einem gesunden Körper oder einem gesunden Verhältnis dazu zu tun. Hinter jeder Frage die wir uns zu unserem Körper stellen dürfen wir gerne hinter her fragen: Ist das meine Frage oder habe ich diese Frage aus der Welt da draußen übernommen? 

Steven Bartlett sagt in einer Folge seines Podcasts, dass ein Problem mit Disziplin sei, dass viele denken sie entsteht daraus sich selbst zu zwingen, sich Verbote zu machen und wer diszipliniert ist, hat dabei meist keine Freude. Er hat festgestellt, dass die Freude aber der Grund und Motivator ist, dass wir am Ball bleiben. Und die Freude ist wichtig, weil es kein System mit Erfolgsgarantie gibt. Er macht das daran fest, dass nicht jedes Jahr neue Diäten und Ratgeber und Sportprogramme erscheinen würden, wenn sie nachweislich einfach funktionieren würden. Mit dem Gedanken im Kopf, ist es also nicht wichtig den neuen Diättrend mit zu machen, sondern eine Art der gesunden Ernährung zu finden, die dir auch Freude bereiten kann. Und das selbe gilt für Sport, Bewegung und anderes körperliches Erleben. 

Mit Freude den eigenen Körper haben, dass kann auch ein gutes Ziel für unsere Zukünfte sein. 

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