Wochenaufgabe #8

Alle anderen Aufgaben findet ihr hier.

Heute geht es um den eigenen Stil. Stil ist der Begriff unter dem bestimmte Eigenarten zusammengefasst sind, welche immer wieder in unseren Werken auftauchen und deren Kombination eben unser Schaffen beschreibt. Manche Stile können auch zu ganzen Genres oder Gattungen aufsteigen, wenn mehrere Leute sie betreiben und ihnen folgen. Manche Stile sind so eindeutig einer Person zu geschrieben, dass wer vergleichbare Techniken anwendet sich immer am berühmteren Beispiel messen muss. Unseren eigenen Stil kennen zu lernen ist nützlich, weil wir sowohl erkennen können, was wir schon beherrschen und machen, aber auch in welche Richtung wir uns weiter entwickeln wollen. Und wenn wir einen oder mehrere Stile haben und uns darin auskennen, können wir auch bei Bedarf unseren Stil wechseln. Etwas, was wir eh häufig tun und kaum bemerken. Denn wir würden eine Bewerbung zum Beispiel nicht so schreiben wie unsere Gedichte.

Um einen Impuls zu setzen den eigenen Stil zu finden, sieht die Aufgabe diese Woche wie folgt aus:

Nimm zwei deiner Werke und vergleiche sie miteinander. Mache dir Notizen was sie gemeinsam haben und was sie unterscheidet. Wenn du diese Liste hast, nimm ein drittes Werk von dir hinzu und vergleiche es ebenfalls mit den anderen. Was haben sie alle gemeinsam? Diesen Prozess kannst du wiederholen so oft du magst.

Die Liste die daraus entsteht kann dir Tendenzen und Regeln aufzeigen. Mit diesen kann sehr gut frei weiter gearbeitet werden. Wenn du deinen Stil entwickeln möchtest, dann nimm z.B. mal diese Liste der Gemeinsamkeiten und mache daraus für dein nächstes Werk Verbote. Wenn du immer in Reimform schreibst und über Liebe, dann geht das beim nächsten Mal nicht. Wenn du immer gelbe Farbe unterbringst, dann lass sie diesmal weg. Nicht jede Gemeinsamkeit muss dabei gestrichen werden und zum Verbot gemacht werden, aber vielleicht die, wo wir mal etwas lernen uns riskieren wollen. Und da wir lernen wollen ist unser Ziel auch nicht, dass dieses Werk dann unfassbar herzeigbar ist, sondern dass wir schauen wie wir uns fühlen, wenn wir uns außerhalb unserer Gewohnheiten bewegen.

Beim Stil geht es ja nicht darum, möglichst viel zu können, sondern einen zu finden mit dem wir uns wohlfühlen. Und eine sichere Basis begünstigt das Lernen. Da kann es dann eben auch gut sein nach ein paar Versuchen sagen zu können: "Die Gitarre muss bleiben. Aber an meinen anderen Stilmitteln könnte ich etwas arbeiten."

Manche Aspekte die wir in den Gemeinsamkeiten finden können sich auch als schlechte Angewohnheiten herausstellen. Das ist ebenfalls gut für uns zu wissen, damit wir diese abtrainieren können. Mir ist aufgefallen als ich diese Wochenaufgabe auf meine Blogartikel angewendet habe, dass ich häufig wenig produktive Fühlwörter benutze. "Vielleicht" hat dabei einen Spitzenplatz eingenommen. Ich konnte über meinen Stil erkennen, dass ich nicht für andere Menschen vordefinieren mag, was für sie passt oder stimmt. Ich bin kein Wissenschaftler, oft habe ich keine Quellen außer meiner Erfahrung und Beobachtung. Allerdings verwaschen die vielen vielleichts auch die Wirkung der wichtigen Punkte die ich machen möchte. Das ist also vielleicht -haha- aktuell ein Marker meines Stils, aber ein Bauteil von welchem ich mich trennen möchte.

Und so könnt ihr dann auch euren Stil entwickeln, wenn ihr anfangt ihn zu beobachten und zu erkennen. Viel Erfolg und Freude dabei.

Kommentare

  1. Anonym25.11.23

    Das klingt super spannend. Grade bei verschiedenen Kunstformen, von denen ich eigentlich der Meinung bin, sie hätten nicht viel miteinander zu zum. Ist natürlich Unsinn, denn sie sind ja dennoch alle von mir. Richtig interessante Reflexionsaufgabe, der ich mich gerne widmen werde. 🧐

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