Neid

Es geht schnell. Etwas was wir schlechter als was eigenes finden, bekommt mehr likes. Jemand bekommt einen Preis, bei dem wir auch mitgemacht hatten. Jemand gewinnt das Spiel an einem Abend wo wir es gebraucht hätten. Jemand hat mehr Glück. 

Neid ist giftig. Neid lebt und erfordert in Vergleichen. Und Vergleichen, das ist leider wichtig. So viele Menschen sagen, wir sollten uns nicht vergleichen, aber das empfinde ich als unrealistisch. Und auch als schädlich. Denn wenn wir nicht vergleichen, können wir vielleicht gar nicht verstehen was wir tun. Vergleichen erlaubt uns Techniken zu erlernen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Wichtig ist dabei das der Vergleich aber genau ist und unsere Wahrnehmung präzise ist. Dafür lohnt es sich Abstand zu gewinnen. 

Wer zwei Dinge gut vergleichen mag, sollte sie ganzheitlich betrachten. Schnell stellt mensch fest, dass es nicht sinnvoll ist neidisch zu sein, wenn jemand zum Beispiel einen Buchvertrag bekommt, wir selbst aber nie ein Manuskript abgeschickt haben. Wenn anderen etwas leichter fällt als mir, sie es aber auch schon Jahre länger machen, dann sind wir nicht in der selben Kategorie, vielleicht ist der Vergleich nicht angemessen. 

Was wir auch vergleichen können, sind unsere Arten von Neid. Denn es gibt schädlichen und wohlwollenden Neid. Bei ersterem wollen wir etwas haben, was jemand anderes hat, anstelle dieser Person. Beim wohlwollenden Neid, wollen wir auch das selbe haben wie jemand anderes, wollen aber gar nicht dass diese Person es verliert, sogar im Gegenteil: Dass jemand anderes es vor uns schaffen konnte beweist uns, dass es überhaupt möglich ist. Wenn Leute - die mit mir vergleichbar sind - Erfolge haben, dann kann ich das auch. Dann war ich vielleicht nur noch nicht dran. 

Neid ist giftig. Und wenn wir ihn äußern und nicht gut bearbeiten, beschädigt er unsere Verbindungen. Im Vergleichen aus Neid liegt aber die Chance zu erkennen, was wir noch lernen müssen oder welche Ressourcen wir noch brauchen.