Machen

Schreiben. Das ist was ein Autor tut. So lange ich also schreibe, bin ich auch ein Autor. Okay. Ein Autor tut noch mehr. Editieren, Kürzen, Recherchieren. So lange ich diese Dinge tue, bin ich ein Autor. Wenn ich sie nur vorhabe, bin ich nut jemand mit einem Plan. Und vielleicht nicht mal das. Weil auch ein Plan braucht Arbeit. Etwas, was mensch macht. Es geht nicht, ohne etwas zu tun. Das bedeutet aber auch, dass wenn ich es tue, ich mich erfülle. Ich darf mich erfüllt fühlen. Wenn mein Wunsch ist jemand zu sein, der schreibt, dann ist jedes Wort, die guten, die schlechten, die okayen, die richtig schlechten, genau wichtig um weiter das Versprechen an sich selbst zu halten.

Einige Mentor*innen und Coaches da draußen wollen alles so verknüpfen, dass selbst mein Frühstück etwas damit zu tun haben soll, was mein Ziel ist. Da schaffe ich es nicht mitzugehen. Klar, die logische Kette schaffe ich: Um Schreiben zu können muss ich leben, deshalb muss ich atmen und essen und trinken und trotzdem würde ich bei den Merkmalen eines*r Autor*in eben nicht "Atmend" als Eigenschaft aufschreiben. Oder Atmen als Aktivität. Versuch das mal als besondere Qualifikation in einen Lebenslauf zu schreiben. Es ist ein Standard von Leben und das sollte es auch bleiben dürfen. Ich muss leben um zu schreiben, ja, aber ich möchte auch leben, wenn ich nicht schreibe, also gehört das nicht zusammen. Und ich möchte nicht wie ein Champion oder ein*e Olympiasieger*in frühstücken, ich möchte wie ich frühstücken.

Irgendwo im Machen und Wünschen was und wie mensch sein möchte, taucht dann eine Identität auf. Eine selbstgestaltete oder eine die uns beschrieben wird, von Außen. Diese Identität bin ich auch, egal ob ich es gerade richtig gut oder richtig schlecht oder nur okay mache. Und da bricht auf einmal der Gedanke ab. Was wollte ich sagen? Wieviele Worte will ich den verschwenden um auszudrücken, dass die Handlungen unsere Label bestimmen und nicht andersherum? Label sind hilfreich, weil sie erlauben schneller zu sortieren. Aber ich kann mich nicht in Gruppen einbauen, deren Handlungen und damit Kultur ich nicht ausübe. Das geht schief. Das ist schief.

Also, was möchtest du sein? Welche Handlungen macht jemand, der das tut? Und dann anfangen. Ich möchte jemand sein, der schreibt, Kunst macht und Impulse setzt die Menschen befreien, die sich an sich selbst vielleicht etwas verhedert haben. Mit jedem Wort, fülle ich das auf. Und im besten Fall, habe ich vielleicht sogar Erfolg damit.

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