Wochenaufgabe #6

Letzte Woche hatte er wegen psychischer Gesundheit Pause, weil es echt knifflig ist einen guten Impuls zu setzen, während die eigene Seele schief liegt. Jetzt ist es aber wieder alles an besseren Plätzen in mir und deshalb gibt es ein Tool, Impuls und Aufgabe direkt zusammen.

Gefunden habe ich diese Methode irgendwann im "Buch für Ideensucher" von Phillipp Barth. Wir machen uns diese Woche an die "Bullshit-Methode". Die Idee dahinter ist denkbar einfach: Wenn wir etwas arbeiten oder herstellen oder erschaffen wollen, dann zielen wir oft auf eine sehr gute, wenn nicht sogar auf unser bestes Ergebnis. Wenn wir es aber noch gar nicht erschaffen haben oder etwas ganz neues machen, kann es eben sein, dass wir gar nicht sicher wissen, wann etwas "am besten" ist. Also arbeiten wir in die andere Richtung und versuchen das schlechteste mögliche Ergebnis zu erzielen.

Die Aufgabe also:
Nimm eine Idee von dir und versuche dazu das schlechteste mögliche Ergebnis zu erschaffen.

Viel Freude dabei.


Der Hintergrund:
Sicher zu wissen was wir nicht wollen, hilft uns das Feld einzugrenzen in dem wir arbeiten wollen. Aus dem was uns einfällt lassen sich Regeln dafür ableiten, was wir selbst nicht mögen oder nicht akzeptieren können. Und von dort können wir dann oft in einer zweiten Phase spielen uns experimentieren was uns in diesem Feld passiert.

Ein weiterer Effekt ist aber manchmal auch, dass wir es gar nicht schaffen etwas wirklich schlechtes zu erschaffen. Wenn in Workshops in der Vergangenheit die Aufgabe von mir vergeben wurde das schlechteste Gedicht aller Zeiten zu einem Thema zu schreiben und diese im Raum vorgestellt wurden, gab es doch meist jemanden der an einem Aspekt oder auch dem ganzen Stück gefallen finden konnte. Und so fangen wir an unser Verhältnis zu Qualität nochmal feiner einzustellen. Denn Gefallen und Qualität sind dann eben doch auch teilweise subjektiv. Wenn ihr davon nicht überzeugt seid, redet mit Leuten darüber was das allerliebste Essen ist. Geschmack ist halt eben ein Spektrum und wenn auch es manchmal einen Hauptstrom gibt, der sich ausbildet, gibt es auch zig Nebenströme und auch immer wieder Verschiebungen.

Außerdem: Wenn wir gerade das Gefühl haben nicht gut kreativ sein zu können, dann können wir uns doch meist noch ganz gut aufregen. Da kann eben selbst etwas machen was schlecht ist und sich dann darüber eben nicht aufregen, sondern lustig machen eine befreiender Akt sein. Und das brauchen wir ja, Freiheit um uns bewegen und arbeiten zu können.

Viel Freude mit der Aufgabe. Alle alten Aufgaben findet ihr hier.

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