Auf die Melodie von Daft Punks "Harder Better Faster Stronger"

In einem Interview für "First we feast" sagt Journalist Louis Theroux, dass er einen wichtigen Ratschlag bekommen hat, als ihn überraschender Ruhm im Internet ereilt hat. Plötzlich in die Wahrnehmung einer viel Zahl von Leuten wurde er gefeuert, weil die Meme-Sphere des Internets auf seinen "Rapsong" gestoßen ist "My Money don't jiggle jiggle, it folds". Plötzlich gab es Fan-gemachte Musikvideos, sogar Popstar Jason Derulo hat sich der Zeilen angenommen und einen Song drum herum produziert. Für einen Augenblick haben alle den harmlosen Rap von Theroux gefeiert. Als er mit seiner Partnerin darüber gesprochen hat was er tun soll, soll sie folgendes gesagt haben:

"Don't touch it
Don't chase it
Let it be" 

Ruhm ist eine ganz komische Sache, besonders wenn er mit etwas passiert, was mensch gar nicht mehr auf dem Schirm hat. Ein altes Werk, egal wie ernst gemeint. Aber Ruhm für unser Handeln, unsere Kunst, unsere Geschichte, das ist irgendwie komisch. Ruhm und Berühmtheit beinhalten, dass viele uns kennen oder glauben uns über unser Werk zu kennen. Es bedeutet, dass Leute eben unser Werk und uns benennen können, damit Kontakt hatten und im besten Fall sogar mögen. Aber Ruhm können wir nicht lenken. Und Ruhm steht auch in keinem Zusammenhang mit anderen Erfolgen. Berühmte Maler*innen haben Bilder die oft erst nach ihren Lebzeiten als wichtig empfunden wurden, manche Musik hat nie globale Relevanz verloren, es ist unberechenbar.

Die Partnerin von Theroux wusste das scheinbar auch. Denn etwas was ich nicht kontrollieren kann, wenn ich es mir zum Beispiel in der physikalischen Welt vorstelle, würde ich auch weder anfassen, noch verfolgen und vielleicht einfach in Ruhe lassen. Und wenn auch das sicher nicht der Ratschlag für jeden Ruhm sein sollte, den wir erwerben, kann es eine gute Erinnerung sein, dass wir nicht für den Ruhm arbeiten, sondern um unsere Kunst machen zu können. Und die können wir lenken und kontrollieren. Die sollten wir anfassen, verfolgen und bei ihr sein. Alles was aus ihr folgt können wir uns zwar aufmerksam anschauen, aber vielleicht müssen wir gar nichts damit machen.

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