Andererseits: Don't practice until you make it right

Gestern ging es noch um den Proof of Concept, aber das kann auch nicht reichen. Denn während der Beweis recht früh im Prozess auftreten kann, ist noch nicht bewiesen, dass wir die Sache jedes Mal fehlerfrei aufführen können.

Aufgeschnappt habe ich den Satz bei einer Footballspielerin in den sozialen Medien, die selbst sagt, dass er woanders her ist, vielleicht auch eine allgemeine Redewendung aber:

"Don't practice until you make it right, practice until you never do it wrong."

Übersetzt: "Über nicht bist du es richtig gemacht hast, übe bis du es nie wieder falsch machst."

Und das braucht Geduld. An der fehlt es leider manchmal. Da wollen wir mit unserer Kunst oder unserem Projekt etwas beweisen, machen es ein mal und verlieren dann das Interesse wenn es klappt. Oder auch nicht klappt. Gerade zum Beispiel in Poetry Slam und Spoken Word sehe ich das. Da gehen Leute mit einem brandneuen Stück auf die Bühne, es klappt und macht viel Spaß, vielleicht wird ein Abend gewonnen und dann....dann lesen sie den Text nie wieder auf der Bühne, weil er seinen Zweck schon erreicht hat. Dabei hat er ja "nur" ein Mal geklappt.

Manchmal klappt es auch nicht, aber der Text wurde auch nicht geprobt. Das ist dann nicht mal das "make it right" erreicht. Denn die Arbeit mit performativer Kunst ist immer ein organischer Prozess. Ein Orchester probt, eine Band probt, Schauspieler*innen proben und eben nicht bis sie ein mal den Text konnten, sondern bis sie nie mehr überlegen mussten wie der Text ist. Oder ihre Reflexe und Instinkte übernehmen können, falls etwas schief geht.

Um zu wissen, wann wir es sicher beherrschen, lohnt es sich seine Tätigkeiten darauf zu prüfen, wie mensch sie üben kann. Der einfachste Weg ist natürlich, dass was mensch schaffen möchte, immer wieder zu proben und zu probieren. Eben bis wir es nicht mehr falsch machen.

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