Einerseits: Proof of Concept
Für ein Projekt zum Thema Partizipation haben ich mir im Auftrag eines Jugendverbandes ein Konzept überlegt gehabt. Ursprünglich ein ährliches Projekt, brauchte es etwas Auffrischung, also habe ich einen neuen Stil entwickelt wie Social Media genutzt wird, vorallem aber eine große Veranstaltung ausgedacht. Theoretisch. Denn was als Event für viele Jugendliche gedacht war, hat nur einen Bruchteil der Leute erreicht und angelockt, für die wir geplant hatten. Persönlich war ich davon schon ziemlich genervt und angeschlagen, aber die Leute die vor Ort waren, hatten Worte des Zuspruchs für mich. Einer der Workshopleitenden (Julius Keinath) sagte mir dann später am Bahnhof als wir den Tag nachbesprochen haben, dass es ja aber ein "Proof of Concept" gewesen wäre.
Bei denen die vor Ort waren, hat der Plan nämlich genau funktioniert und die Energien freigesetzt, die ich mir auch für die Veranstaltung gewünscht hatte. Und wenn auch ich an einigen Stellen eben unglücklich mit dem Ergebnis war, hatte ich mit dem übergeordneten Ziel offensichtlich Erfolg. Und das zeigte sich auch daran, dass mein Auftraggeben dann für andere Bauteile des Projektes bei mir auch neue Konzepte in Auftrag gegeben hat. Und weil es möglich war, habe ich eines dieser neuen Konzepte dann nicht nur entworfen, sondern auch als Testlauf mit umgesetzt. Und das wieder mit zufriedenstellendem Erfolg, auch wenn ich (wieder) auf höhere Ziele geschielt hatte.
Manchmal ist das aber der wichtigste, weil ein erster, Erfolg: Zu wissen, dass das Konzept aufgeht und jetzt "nur) weiterverfolgt werden muss. Verfeinert, die Ecken abgeschliffen oder noch scharfkantiger gemacht werden müssen. Ein gutes Ergebnis. Denn wenn wir sagen können, dass unsere Ideen überwiegend funktionieren, dann können wir darauf gut unsere Selbstsicherheit und auch das Bewusstsein für uns Selbst aufbauen.
Ein Proof of Concept kann auch über andere Wege passieren, in gewisserweise noch im Labor. So kann ich meine Kunst oder mein Projekt, wenn es eine bestimmte Wirkung erzielen soll, auch mit und von meinen Freund*innen Feedback lassen. Oder einem anderen Testpublikum. So ist es zum Beispiel bei Filmen und Videospielen üblich. Auch Opern, Theater und andere Aufführungsformen haben durch ihre Proben schon diese Überprüfung des Konzeptes in ihrer Struktur schon fest verankert.
Es kann also sinnvoll sein sich zu fragen, wo in der eigenen Arbeit der Proof of Concept erfolgt und wie er bekommen werden kann.
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