Die Zeit im Verhältnis

Für einen Marathon zu trainieren, das dauert mehrere Monate. Der Marathon selbst dauert dann mehrere Stunden. Einen Marathon gewinnen, das sind wenige Sekunden. Das Training verkürzen können wir dann, wenn wir immer weiter trainieren. Aber selbst dann wenn wir in guter Form sind, wird es immer länger brauchen zu üben, als es dauert die eigentliche Sache zu machen, als es dauert den Erfolg einzusammeln.

Einen Text für die Bühne schreiben dauert mehrere Stunden, je nach Idee auch Wochen und Monate. Den Text proben kommt auch noch dazu. Aber dann, wenn der Auftritt ist, dann geht es um eine paar fokusierte Minuten. Und dann ist die Sieger*innen-Ehrung innerhalb von Sekunden, oder der Applaus und eh mensch sich versieht, ist mensch schon wieder im Bus nach hause.

Wenn wir nur die Erfolge jagen, dann haben wir unsere Zeit nicht effektiv genutzt. Selbst wenn wir viele Erfolge aneinander reihen können, dann wird immer die Zeit die das eigentliche Tun braucht länger sein, als der Moment wo wir unsere Sache geschafft haben. Selbst wenn wir es nur für uns selbst tun, ohne Publikum. Was wir also finden müssen und das kommt mit dem beständigen Üben und Weitermachen, ist die Erfolge im Tun zu finden.

Wer den Marathon laufen will, ist auch im besten Fall glücklich wenn dafür geübt wird. Wer eine Buch schreiben will, sollte auch Freude am Schreiben haben können, auch wenn es gerade nicht für das Buch ist. Es geht nicht nur um den kurzen Kick, es geht darum dauerhaft sich selbst zu verwirklichen. Auch wenn es sich phasenweise nicht wie ein Erfolg anfühlt. Aber ein großer Erfolg besteht oft aus ganz vielen kleinen Siegen. Denn je nachdem wo du startest, sind drei geschriebene Sätze ein Sieg. Ein beendetes Kapitel. Die Sportschuhe anzuziehen. Die erste Zeit zu messen. Skizzen zu machen. Das Material zu besorgen. Morgens aufstehen. Das alles können kleine Siege sein. Und das darf auch anerkannt werden. Denn ohne die geht es nicht zum großen Erfolg.

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