Ich mag Coaching

Früher habe ich gedacht Trainer*innen und Coaches sind Leute, die es selbst nicht mehr richtig gut können. Selbst in Joseph Campbells Erklärungen in "Der Held in Tausend Gestalten" dafür, was für ein Charakter der "Mentor" ist, wird gesagt, dass es sich oft um einen alten Helden handelt, der seine Aufgabe erfüllt hat oder daran gescheitert ist, jetzt die Fertigkeiten vermittelt, aber selbst nicht mehr ausreichend gut vorbringen kann. Also habe ich ein Weilchen geglaubt, dass ein*e Mentor*in zwar alles drauf hat, aber nicht mehr die Energie oder eine andere Hürde, die ihn oder sie abhält.

Inzwischen sehe ich das anders. Aber auch weil ich nicht daran glaube, dass ein*e Mentor*in jemand sein muss zwingend, der älter, weiser, sonst was ist. Auch von einer uns unbekannten Person, die jünger ist, können wir etwas lernen was unsere wichtigen Fertigkeiten weiter befreit, wenn wir dafür offen sind. Ein guter Coach ist aus meiner Sicht vorallem eine Werkzeugkiste mit Spiegelflächen und Lupen. Denn ein guter Coach kann anders auf die Situation schauen, weil er nicht auf dem selben Spielfeld steht. Sogar wenn er/sie/they im selben Wettbewerb antritt, kann ein besonders loyaler und guter Coach dazwischen umschalten, wann es darum geht loyal jemanden zu unterstützen und wann es darum geht auf die eigene Leistung zu schauen. Wenn ich mir Gym-Culture angucke, glaube ich genau das zu sehen. Da gibt es konstruktive kooperative Konkurenz bei Leuten, die es gut machen. Die haben ein Interesse daran, dass sie einander übertreffen, aber auch immer daran, dass jede*r sich selbst übertrifft. Jeder Erfolg ist immer eine individueller, aber eben auch einer der Gruppe. In meinem Gefühl sollten so auch Artist's Circle sein.

Ein guter Coach lernt auch immer selbst etwas beim Coachen. Sei es über die Kultur der Sache in der gecoacht wird, etwas neues über die Kunst, eine neue Haltung, eine neue Option. Es ist also immer ein zweiseitiges Verhältnis das da aufgeht, wenn ein Mentor und ein Mentee sich finden. So häufig durfte ich das auch noch nicht machen, je nachdem wie mensch es wertet und sieht. Ich habe schon durchaus Leute zeitbegrenzt bei Meisterschaften betreut oder immer mal einzelne Situationen gehabt wo ich Leute betreut und unterstützt habe, aber "offiziell" Coach war ich noch nicht so oft. Aber ich vermisse es. Ich habe da Bock drauf. Eben auch, weil ich etwas lernen mag.

Also, meine Postfächer sind offen. Falls jemand ein paar Themen und Projekte im Kunstbereich hat, die eine Infusion und Energie von der Seite brauchen, dann bin ich gerne ansprechbar und verfügbar. Auch Blockaden kann ich ziemlich gut lösen und helfen Routinen zu entwickeln. Noch mehr habe ich aber Lust über Haltung und Ziele zu sprechen. Mein Wunsch ist immer einen Zustand zu erschaffen, wo ich nicht mehr gebraucht werde. Meldet euch also gerne, wenn ihr gerade Support gebrauchen könnt.

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