Ding!

Das Spiel ist sehr einfach. Ich erkläre trotzdem ein paar wichtige Grundlagen und Regeln.

Material:
Eine Tischtennisplatte, am besten mit so einem Metall-Netz wie sie oft auf Spielplätzen stehen.
Ein "Ball".

Regeln:
1. Alles kann ein Ball sein.
2. Der Ball wird versucht auf das Metall in der Mitte zu werfen.
3. Wenn die Fläche getroffen wird und ein Geräusch (vorraussichtlich "Ding") macht, versuchen alle Spieler*innen gleichzeitig "Ding!" zu sagen. Wer mag kann auch versuchen es genau so lange wie die anderen Spieler*innen zu sagen. Wir die Fläche nicht getroffen, sagt die Person die geworfen hat einfach "Nein.".

Mein Kind ist ein Kleinkind. Der kleine Mensch kann noch nicht richtig sprechen, hat noch keine ganzen Sätze, aber schon einzelne Worte und Geräusche. "Ding" gehört eigentlich vorallem zur Mirkowelle und wenn dort das Essen/die Milch fertig ist. Aber "Ding!" war eben auch mit uns auf dem Spielplatz, als mein Kind beschlossen hat einen Stock auf die Tischtennisplatte zu werfen. Das Hubschrauber-Elter in mir ist oft nicht so Fan wenn der kleine Mensch Sachen rumwirft, aber der Teil von mir der lernend das Buch von Bernard de Koven gelesen hat - und die Gefahr der Situation auf Null eingeschätzt hat - hat beschlossen sich vorallem darauf einzulassen. Und das war eine fantastische Entscheidung. Denn über Zwanzig Minuten haben das Kind und ich mit Freude den Stock auf die Platte geworfen. Mit vielen schönen mikroskopischen Momenten und tollen Interaktionen mit meinem Kind.

Und was mir besonders gefallen hat, dass ich dieses Spiel nicht entworfen habe, sondern mein Kind. Als Elternteil ist mensch immer in Verantwortung. Auch wenn das Kind woanders ist, irgendwie weiß du immer, dass das Telefon klingeln könnte und egal was du jetzt tust ist plötzlich egal und muss fallengelassen werden. Jeder Moment in dem Verantwortung gelöst werden kann, ist befreiend. Als Elternteil denke ich auch viel darüber nach, wie mein Kind lernen kann, was es später braucht. Und das ist eine der tollen Essenzen von diesem Moment: Kinder wissen genau was sie wann lernen wollen. Denn sie folgen ihrem Sinn fürs Wunder und ihrer Neugierde. Und das kann ich auch, in dem ich zulasse dass der kleine Mensch den Weg bestimmt.

Und auch für die Kunst ist das manchmal wichtig in Erinnerung zu rufen: Dem Wunder und der Neugierde zu folgen, nicht der Verantwortung und der Pflicht.

Falls jemand Bock auf eine Runde "Ding" hat, geht da raus und spielt. Und sagt mir wie es war. Und was euer Ball war. Ich bin neugierig.

Kommentare

  1. Anonym27.9.24

    Das klingt nach einem wertvollen und schönen Moment mit dem Nachwuchs. Und wie du selbst darin noch zielsicher Lehrreiches zum Übertragen findest, ist schon fast eine Frechheit. XD (Wie kann ich das Lernen? Gibt's da auch n Spiel für?)

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