Die Armbanduhr

Neulich habe ich mich noch darüber geärgert, dass ich, seitdem ich ein neues Handy habe meine Tagesbildschirmzeit wieder erhöht hat. Ich würde mich gerne wieder mehr von meinem Handy trennen, mein Handy hat das mitbekommen und empfiehlt mir die ganze Zeit Apps fürs Handy die machen sollen, dass mensch weniger am Handy ist. Das ist erstmal auch nicht uninteressant, aber ich habe einen anderen Ansatz versucht.

Um in meinem Zimmer nicht mehr auf mein Handy als Uhr und Wecker angewiesen zu sein, habe ich mir vor einiger Zeit einen simplen Funkwecker als Alternative gekauft. Ein guter Kauf, weil ich seitdem wirklich in meinem Zimmer das Handy in irgendeine Ecke packen kann und nur noch draufgucke wenn ich es will, oder wenn - immer seltener - schlechte Angewohnheiten durchkommen. Ein bisschen dusselig wie ich manchmal so bin, habe ich gedacht, dass es diesen Effekt doch auch für Draußen irgendwie geben müsste.

Als ich beim Juwelier stehe, sagt er, dass es normalerweise ein anderes Klientel ist, dass Uhren vorbei bringt um sie reparieren zu lassen. Ich lasse ihm durchgehen, dass er mich gerade vielleicht versucht hat als "ärmer" als seine sonstigen Kund*innen zu bezeichnen. Aber ich habe eben noch diese Uhren aus meiner Jugend die mein Vater mir geschenkt hat in der Hoffnung, dass ich sein Hobby Uhren zu sammeln auch aufnehme. In gewisserweise hatte er Erfolg, ich habe mich von den Uhren nie getrennt, jetzt sollten sie also ihren großen Auftritt haben.

Es sind nur wenige Tage und ich merke schon den Unterschied. Mal abgesehen davon, dass ich auch merke, dass ich es vermisst habe Schmuck zu tragen, nutze ich die Uhr am Arm jetzt schon aktiv. Und ich bin sehr sehr froh, dass sie eben nicht "smart" ist und mir all den Kram als wichtig andrehen will, den ich gar nicht mal so wichtig finde. Darauf ist die Zeit. Mehr nicht. Die will ich ja auch haben. Um dann zu entscheiden was ich selbst als nächstes wichtig finden möchte. Klappt ganz gut.

Das ist die ganze Geschichte heute. Schaut euch kleinschrittig an, welche Gewohnheiten ihr verändern wollt und spielt an den Stellschrauben rum. Denn auch ein kleiner Erfolg in der Verhaltensänderung kann den Schwung zu größeren Veränderungen oder einer Kette geben.

Kommentare

  1. Anonym15.2.24

    Richtig gut. Ich hab über viele Jahre keine Uhren mehr getragen und hab mich anfangs schwer damit getan, etwas am Handgelenk zu haben. Sensorisch bin ich damit immer noch nicht ganz zufrieden und wechsle immer mal wieder die Armbänder aus. Aber mittlerweile merke ich, dass sie mir fehlt, wenn ich sie mal nicht trage, weil ich eben für die Uhrzeit nichts aufs Handy schauen will, nur um dann andere Sachen zu sehen und doch wieder dranzuhängen.

    Meine ist zwar smart und zählt auch Schritte, aber ich habe vor einer ganzen Weile schon alle Benachrichtigungen ausgeschaltet. Wenn ich nämlich am Handgelenk signalisiert bekomme, wenn eine Nachricht reingekommen ist, entlastet das nicht, sondern verstärkt für mich Stress. So ist es eine gute Kombination, die ich sehr mag und ich freu mich zu lesen, wie du das für dich gelöst hast. Das klingt richtig gesund. :)

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