Drei neue Sachen

Natürlich habe ich das wieder aus einer Folge vom Rich Roll Podcast, aber es ist auch einfach ein fantastischer Ort für Impulse. Und warum eben auch nicht nutzen, dass da jemand all die großen Denker*innen der Welt einladen kann? Ich meine, ich wünschte ich wäre gerne in dieser Situation. Und vielleicht kommt das irgendwann auch noch mal. Nunja, wo ich eigentlich hin wollte.

Diesmal zu Gast war Dr. Ellen Langer, die ganz viel und sehr interessant an Mindfulness forscht. Also was es mit uns macht, wenn wir sehr geistesgegenwärtig sind. Ein Zustand, den wir in unserer lauten Welt voller Ablenkungen gar nicht so oft haben und einüben müssen. Und dafür kommt Dr. Ellen Langner aber mit einer kleinen Methode um die Ecke, die dabei helfen soll und die ich für mich als Versuch gerade mitnehme.

Die Aufgabe ist einfach.
Nimm dir etwas, was du schon kennst.
Und dann versuche daran drei neue Dinge zu entdecken, die du vorher noch nie benannt hast.

Okay. Die Aufgabe ist einfach erklärt, aber gar nicht so einfach durchgeführt. Denn während ich so da sitze das erste Mal und über meine Lieblingsmusik nachdenke, fällt es mir schwer daran Aspekte zu finden, die ich nicht schon kenne oder benannt habe. Aber weil ich immer in die Muster zurück falle die Dinge daran herauszustellen, die ich schon kenne und besonders mag. "Die Musik klingt, als würde sie von einem Berg kommen.", erkenne ich kurz, bin einen Moment stolz und merke dann, dass ich das sogar schon mal gedacht habe über diese Band. Aber ich bleibe dran. Mit der nötigen Sanftheit, wie es das Üben eben braucht, und ich finde auch erstmal keine drei neuen Sachen. Aber ich finde zwei. Ich erkenne eine Kuhglocke, die ich vorher nie bemerkt hatte. Und als ich wirklich nur noch die Musik wahrnehme, merke ich dass die Stereotechnik genutzt wurde um auf dem linken und rechten Ohr tatsächlich unterschiedliche Dinge abzuspielen. Bei dem Gedanken am nächsten Tag drei neue Dinge zu finden, werde ich tatsächlich kurz etwas gestresst. Gut so.

Offensichtlich ist mein System das auch nicht mehr gewohnt. Im Alten etwas neues suchen. Aber schon ein kleiner Kontakt mit vermutlichen der obersten Oberfläche der "Geistesgegenwärtigkeit" macht mich da neugierig. Mal sehen, was ich da noch finden kann. Mal sehen, ob es ähnlich wie bei meinen Morning Pages auf einmal und überraschend ganz neue Gedanken zu Tage fördern wird.

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Diese kleine Übung ist übrigens auch nicht der einzige kluge Impuls aus der Folge, die ich auch im Ganzen empfehlen kann und spanennd finden. Ihr findet sie zum Beispiel hier.

Kommentare

  1. Uff... Spannend. Ich hab in letzter Zeit sooo viele Sachen noch mal neu auf den Prüfstand gestellt und neu bewertet. Aber nie so richtig gezielt, mit der Idee, das jetzt mal fokussiert zu tun. Das ist ne spannende Aufgabe und klingt herausfordernd. Hab ich Bock drauf, auszuprobieren.

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    1. Super wichtig: Es geht nicht ums Bewerten, sondern ums Entdecken. Denn Bewerten können wir nur nach Informationen, die schon in uns sind. Es geht aber wirklich darum etwas wahrzunehmen, was wir vorher noch nicht entdeckt haben. Und das ist auch herausfordernd, aber ganz anders.

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