In einem Satz

Jeden Tag einen Blogartikel haben ist nicht immer einfach. Besonders wenn andere Teile des Lebens gerade Energie und Aufmerksamkeit verlangen. Was sie natürlich dürfen und auch wichtig ist. Sich gegen jede andere Lebenslage zu zwingen kreativ und aktiv zu sein ist oft gar nicht so gesund. Am Prinzip festhalten auch nicht. 

Scherzhaft sage ich manchmal, dass ich ja noch immer die Möglichkeit hätte einen Artikel zu machen, der nur einen Satz hat. Dann wäre mein Plan jeden Tag etwas zu posten trotzdem erfüllt. Und das wird möglicherweise auch irgendwann noch passieren. Doch die Essenz einer Idee, eines Gedanken in einen einzelnen verständlichen Satz zu pressen, das ist auch gar nicht so einfach. 

Viele schlaue Zitate, die oft in einem markanten Satz daher kommen, sind oft aus dem eigentlichen Kontext gerissen, verkürzt und im Original eben gar nicht nur ein Satz. Oft gehen wichtige Aspekte sogar verloren dadurch. 

Die Essenz so einfach wie möglich zu machen, scheint in einer komplexen vielschichtigen Welt eben schwierig. Sich für eine Essenz entscheiden schafft Verunsicherung, auch weil wir versuchen effektiv zu sein. So viel wie möglich, in so wenig wie möglich. Und dann ist es wie die Bücherkiste beim Umzug zu schwer. 

Aber die Übung ist sinnvoll. Denn kürzen, streichen, editieren brauchen wir alle beim Schreiben. Verkleinern können, zusammenfassen. Weglassen, was wir nicht wichtig finden. 

Was passiert in deinem Lieblingsfilm in nur einem einfachen Satz? Worum geht es in dem letzten Lied das du gehört hast, in nur einem Satz? Was ist deine Mission in der Welt oder für die nächsten Wochen, in nur einem Satz? Was macht einen guten Tag aus, in nur einem Satz? Was die Idee deines aktuellsten Kunstwerks, in nur einem Satz?