Was immer, wie immer

Es geht nicht gut. Einige Kräfte zerren und ziehen an meiner Seele, sich ans Schreiben zu setzen, einen klarer Plan zu haben, Kunst zu machen, alles ist ein bisschen entgleist. Das sind persönliche Herausforderungen, ein Haufen Heilung in der Seele und dann ist da ein Verlust in der Familie, dann ist da ganz viel Leben in der Familie und Lachen und Sprachlosigkeiten so nah aneinander. Routinen versuchen den Rahmen zu halten, auch wenn er verzogen ist. Jeden Tag schriftliche Meditation, jeden Tag etwas lesen, die Seele nicht verhungern lassen, dem eigenen Innenleben gerecht werden. Aber Kunst machen, etwas umsetzen, es geht nicht gut. Oder es fühlt sich nicht gut an, weil es nicht auf deinem Bett aus Sicherheit liegen darf, sondern auf einer fragilen Brücken ohne geprüfte Statik.

In "The Rules we break" schreibt Eric Zimmerman, allerdings im Kontext wie in Projekten mensch sich selbst einbringen kann:
"What ever you can, how ever you can"
Er weißt darauf hin in einem Zusammenhang, wo es um Kreativität und Ideenfindung geht. Ich verbinde damit auch direkt die eigene Energie, den eigenen Zugang zu sich selbst und damit auch eben awareness. Ein klarer Blick auf die eigene Lage.

Als ich einen wichtigen Termin fast verpasse, weil ich keinen Überblick über meine Woche hatte, muss ich daran erinnert werden mir zu verzeihen, weil ich gerade in einem Spannungsfeld aus Ereignissen stehe, dass kein Normalzustand für ein und auch nicht mein Leben ist. Ich schaffe es recht zügig meine Wut auf mich fallen zu lassen und habe das Echo von Zimmerman in meinem Kopf. Ich habe den Termin dann doch pünktlich geschafft, mit einem Taxi, weil es eben gerade war wie ich es schaffen konnte. Und dass ich es schaffe war eben auch wichtig für mich.

"Was auch immer" wirkt auf mich negativ gefärbt, vermutlich durch die flapsige Redensweise wie es sonst verwendet wird. Es wohnt mir zu nah an "ist mir egal" um nicht einen leichten Geschmack mit zu nehmen. Aber "Was möglich ist" zu machen, "wie es möglich" ist, das empfinde ich als eine gute Sache. Und so bemühe ich mich aktiv darum mir zu verzeihen, dass ich Sachen nicht so gut hinbekomme, wie ich es gewohnt bin, weil ich eben gerade nicht vollumfänglich sein kann, wie ich es von mir gewohnt bin. Vielleicht entsteht dann gerade etwas neues, eine neue Klarheit oder aber ich kann mich schleichend dahin bewegen, mich erholen, um wieder so zu werden, wie ich es vorher mal gewesen bin.

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