Format: Letters Live
Als Veranstalter, der in seiner Haltung immer wieder gerne neue Wege gehen mag, der neugierig ist was auf Bühne noch so alles möglich ist, schaue ich gerne und mit Begeisterung auf andere Formate als die, die wir schon anbieten. Bei der Recherche und dem Suchen und mit Hilfe der Algorithmen des Netzes bin ich dabei auf ein tolles Format aus U.K. gestoßen.
Letters Live ist eine Veranstaltung die im Sinne von Charity berühmte Darsteller*innen Briefe lesen lässt. Briefe als eigene Kunstform, die eben nochmal so andere Regeln haben, als andere Textformen. Weil sie jemand ansprechen, bewegen wollen, weil sie so deutlich zielgerichtet sind. Und in diesen Briefen finden die Darsteller*innen ihre eigene Performance und übersetzen spielerisch, was vorher nur im schriftbild funktioniert hat. Die Auswahl der Briefe kann dabei von albern, bis persönlich, bis verletzlich sein. Wer gerne nach guten Texten sucht, wird im Youtube-Kanal von Letters Live sehr glücklich und sehr berührt. Denn spätestens wer die Ansprache eines Krebspatienten ans Leben hört, wird wohl in den Worten all die menschliche Verbindung finden. Ich zumindest wurde sehr berührt.
Aber mein liebstes Stück aus der Reihe ist ein Brief von Sol LeWitt an Eva Hesse, die er überzeugen wollte mehr an ihre Kunst zu glauben. Und weniger an den Perfektionismus. Eine Art der Rede, die ich auch gerne und mit Begeisterung in meinen Worten den Leuten halte. Und während Sol gute Worte gefunden hat, hat Benedict Cumberbath ihnen eine raumgreifende Energie eingeflößt.
Ich würde gerne etwas vergleichbares mal anbieten. Ich bin mir sicher, dass es einen Haufen guter, wichtiger, lehrreicher Briefe und Nachrichten und Emails gibt, die gehört werden sollten und dürften und im Stande sind Herzen zu bewegen. Oder ein wenig zu befreien.
Das ist richtig stark und ich schau das Video so gerne immer mal wieder an. Bis zu deinem Artikel wusste ich aber gar nicht, was der Kontext davon ist. Das macht es grade noch mal eindrucksvoller.
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