Noch nicht bereit

Es ist ein großes Thema. Es erfreut sich einer hohen Komplexität, so wie das Geäst eines Baumes, welches aus keinem Winkel gleich ist, und aber während es von unten gesehen wie ein komplexes Netz aussieht, ist es von innen in den Phasern ebenfalls schwer zu beschreiben und zu erklären. Und es ist auch vielleicht gar nicht alles so zu erklären, dass es Worte erfassen können. Für manches muss es angefasst, gerochen, erlebt worden sein. Der Wetterbericht kann den Schnee ankündigen, aber ihn ein paar Minuten bevor er fällt schon riechen, dafür braucht es dann ergänzend das Erlebnis.

Jede Aussage steht auf einer essstäbchendünnen Grundlage, da ist Wissen, aber auch der Eindruck, den Nagel vielleicht getroffen, aber noch nicht versenkt zu haben. Beim Blick in die Schachtel wird klar, dass die beste Anleitung nichts nutzt, wenn drei Teile fehlen. Oder sich so ähnlich sehen, dass wir welche gerade verwechselt haben. Es ist ein komplexes Thema. Mit vielen Eindrücken und verschiedenen Meinungen. Es gibt gar nicht diese eine Bauanleitung, sondern eine mehrjährige Flowchart und einen Haufen Entscheidungen. Würdest du es mit Gegenständen darstellen, wäre es eine dieser Rube-Goldberg-Maschinen, die im ersten Moment sehr aufwändig sind, viel davon auch nur Schmuck ist, aber dann eben doch einen Punkt am Ende machen.

Aber da sind wir noch nicht.

Unsere Übung erlaubt uns, das spüren zu können. Unsere Erfahrung und Intuition schauen gemeinsam auf die Situation und kommen zu dem Schluss, dass es das noch nicht ist. Das ist nicht unsere beste und auch noch keine fertige Arbeit. Und dafür bekommen wir ein Gespür, je öfter wir unsere Arbeit machen. Dieses Werk ist noch nicht bereit. Wir müssen nochmal in die Bibliothek, ins Archiv, in unser Gehirn, in die Werkstatt, nochmal in den Wald mit der Axt auf der Schulter, denn es fehlt Material.

Manchmal sind wir noch nicht bereit. Ein Beitrag noch nicht so weit. Ein Gedanke noch nicht reif. Das bedeutet aber nicht, dass wir ihn aufgeben müssen. Dass er falsch ist, nur weil wir nicht vorwärts kommen. Manchmal braucht es eben noch Impulse, noch Fleiß, etwas Feedback, die Überprüfung der eigenen Ziele. Und das ist voll in Ordnung. Gebt euren Sachen, gebt euch die Zeit.

Eigentlich wollte ich über was anderes schreiben. Aber ich habe gerade nicht die Energie dem Thema so gerecht zu werden, wie ich es möchte.

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