Rückfälle
Diesen Beitrag könnte ich auf dem Klo schreiben. Weil ich mein Handy wieder mit dahin nehme. Obwohl ich mir das mal abgewöhnt hatte. Zu Gunsten davon, dass ich in der Zeit Bücher lese. Mache ich aber nicht mehr und ich weiß nicht sicher wieso.
Manchmal kaufe ich mir Essen mit Fleisch drin. Hatte ich mal aufgehört. Aber dann bin ich unterwegs und es ist leichter als die Zeit zu investieren eine Alternative zu finden, die mir auch schmeckt. Eigentlich vermisse ich Fleisch aber gar nicht. Oft geht es meinem Körper danach auch nicht so gut. Aber es passiert.
Ich geh nicht mehr zum Sport. Manchmal konnte meine Gruppe nicht, dann die Züge nicht, ich war auch zwischendurch krank und immer dachte ich mir fehlt die Zeit. Mein Rücken sagt dass dann auch: Mir fehlt die Zeit, aber er meint, dass er den Sport vermisst.
Und manchmal erwische ich mich dabei, wie ich zynisch bin. Vielleicht weil ich die Nachrichten lese, weil ich mich anstecken lasse, weil die ich traurige Kunst zu mir nehme, weil ich meine Ziele nicht gut im Blick habe. Und das obwohl ich auf Sachen hin arbeite. Da sind Visionen, aber ich falle auf alte Schemata rein.
Das sind Rückfälle. Und die sind scheiße. Und nicht so schlimm. Denn ich wusste, dass das passieren kann. Ich versuche sie zu erkennen. Denn nur dann geht es zurück.
Diesen Artikel schreibe ich im Bus, weil ich mir dort abgewöhnen möchte die Nachrichten zu lesen. Eigentlich wollte ich laufen, weil das eine gute Gewohnheit ist, aber das Wetter war nicht gut und meine Zeit zu knapp. Deshalb eine andere Gewohnheit. Früher hat im Bus schreiben und lesen mir gut getan, warum also nicht? Denn der Trick ist der: Wenn ich Rückfälle aus einer guten Gewohnheit in eine schlechte haben kann, dann kann ich auch Rückfälle aus einer schlechten zurück ins gute haben. Dafür muss ich das Muster erkennen und dann versuchen langsam Details davon zu dekonstruieren. Dort eine Alternative anbieten. Und dann gucken was passiert und es üben. Bis es wieder ein neues normal gibt. Und ja, mehrere Jahrzehnte auf die eine Art liegen tief im System, deshalb gibt es viele Details zu zersetzen, es geht aber.
Offen geht es um Gewohnheiten in diesem Beitrag, heimlich aber auch um entgenderte Sprache, das Unterlassen von Rassismen, Sexismen, Ableismen, allen Ismen.
Und ich lese diesen Artikel im Bett, vor meinen Routinen, weil ich mir abgewöhnt hatte, morgens als erstes auf Handy zu schauen... Erst meine Schreinroutine und dann mit diesem Blog in den Tag starten. Das ist, wie ich es eigentlich mache möchte. Klappt aktuell wieder nicht so gut, aber ich schaffe es auch wieder, bessere Entscheidungen zu treffen und habe auf dem Schirm, wenn es nicht klappt und was da passiert. Aber dein Artikel ist noch mal ein guter Reminder und ich steh dann jetzt mal auf und mach meine Sachen. Und nehme mir vor, morgen die Reihenfolge weider zu schaffen, die ich mir eigentlich überlegt habe und die mir auch gut tut. :)
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