Ey Ronja!

 "Ey!" ist eine Kurzinterview-Reihe auf diesem Blog. Drei Fragen, so als wäre mensch kurz auf der Straße spontan angequatscht worden. Alle Beiträge findest du hier

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EY Ronja,
wie ist es eigentlich als Veranstaltungskauffrau zu arbeiten?
Foto: Marco Gurrieri

Kurz: aufregend, abwechslungsreich & erfüllend - manchmal aber auch hart. Für diesen Job muss man brennen, weil es einem doch mal mehr & mal weniger Herzblut abverlangt. Auch muss man sich darauf einstellen zu arbeiten, wenn andere Menschen frei haben – spät abends, nachts und auch am Wochenende – sonst würde das Konzept einer Veranstaltung in den meisten Fällen ja schließlich nicht funktionieren :D

Ich mache diese Arbeit wirklich gerne und bin mehr als froh, dass ich vor 7,5 Jahren die Möglichkeit bekommen habe meine Freude am Organisieren & Kommunizieren zu meinem Beruf machen zu
dürfen. Aber: Event ist natürlich nicht gleich Event.

Ich habe das Glück in einer Veranstaltungshalle in Essen zu arbeiten, in der sehr unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden. Natürlich hat da auch jede:r ihren/seinen Favoriten – so mag ich Konzerte mit am Liebsten (das ebenso auch in meiner Freizeit). Und am Ende des Tages oder der Nacht bin ich oft sehr erschöpft, gleichzeitig aber auch sehr
glücklich - denn es erfüllt mich besonders , wenn das Ziel Menschen zu begeistern erreicht wurde. Zu sehen, dass Menschen mit einem Lächeln im Gesicht Veranstaltungen genießen, die Musik fühlen und/oder mit einem positiven Gefühl nach Hause fahren, ist wohl der schönste Dank in der Branche – da weiß ich dann, wieso ich diesen Job so gerne mache. Für mich ist es (aktuell) der perfekte Job: Kein Tag gleicht dem anderen, es gibt ständig neue Herausforderungen und gleichzeitig auch die Möglichkeit einen kreativen Einfluss zu nehmen – egal ob in Sachen Grafiken/Werbung oder in der Gestaltung einer Veranstaltung.

Ich bin mir aber auch sehr sicher, dass ich mich so wohl in dem Job fühle, weil das Team in dem ich
arbeite sehr besonders ist. Vor allem bei den extremen Arbeitszeiten ist es immer von Vorteil, wenn
man sich untereinander gut versteht und man vieles auch einfach mit Humor nimmt.

Worauf sollten Menschen achten, die selbst mal eine Veranstaltung auf die Beine stellen wollen?


Grundsätzlich finde ich es erstmal überhaupt mutig, wenn – vor allem junge - Menschen eine
Veranstaltung organisieren und umsetzen wollen – denn Kultur ist super wichtig und im stetigen
Wandel, sodass es immer neuer Ideen bedarf. Aber eine gute Idee zu haben, reicht ja leider nicht
aus.

Motivierte Menschen sollten bei dem Projekt zusammenkommen und als Team – muss auch kein
großes sein - an einer Veranstaltung arbeiten, vielleicht sogar von einer Location oder einer
erfahrenen Person ein wenig an die Hand genommen werden.

Außerdem sollte man sich am Anfang nicht direkt übernehmen – lieber eine gut laufende kleine
Veranstaltung, als eine schlecht laufende große Veranstaltung – das ist einfach dankbarer und
schöner für Auftretende und Besuchende und fühlt sich für das Orga-Team dann auch viel mehr nach
einem Erfolg an. Es ist ja schließlich auch schön, wenn Dinge wachsen und mit der Zeit größer und
bekannter werden.

Nichtsdestotrotz sollte man das Volumen was die Orga, Durchführung und Nachbereitung angeht
nicht unterschätzen. Aus meiner Sicht ist das wichtigste: Du hast Bock eine Veranstaltung zu organisieren, dann zieh durch!

Persönlich mag ich die Arbeit mit Ehrenamtlichen und Menschen, die noch wenig Erfahrung in der
Branche haben, sehr gern. Ich freue mich immer sehr, wenn ich mein Wissen, Tipps, Tricks und
Erfahrungswerte an andere Menschen vermitteln darf.

Wenn du dir - egal wie realistisch - eine Veranstaltung ausdenken könntest, was wäre das für
eine? Was würde da passieren?


Puh, ich glaube alle Veranstaltungsformate, die ich selbst am liebsten mag, gibt es schon.
Konzerte sind so ziemlich meine Leidenschaft. Es gibt so viele Musikgenres, sodass für jede:n etwas
dabei ist. Das Schönste daran ist aus meiner Sicht das einfache Konzept, dass Menschen
zusammenkommen, weil sie ein und dieselbe Sache verbindet: die Begeisterung für die Musik und
die Künstler:innen auf der Bühne - das mitreißen lassen, mitsingen, tanzen und die pure
Begeisterung. Ich glaube es gibt in meinen Augen nichts Besseres oder Vergleichbares. Fühlt sich für
mich doll an wie Seelenfutter.

Ich glaube in diesem Fall bin ich dann doch etwas unkreativ & könnte jetzt kein „neues“
Veranstaltungsformat nennen. Das wichtigste für mich bei Veranstaltungen ist, dass Menschen
begeistert werden, sich wohl fühlen und sich in Zukunft gerne an diese Glücksmomente
zurückerinnern.

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Ronja schreibt ja selbst ganz gut was und wie lange sie mit Leidenschaft arbeitet, so dass in dieser Kruzbiografie nur noch zu sagen bleibt, dass sie in einer von einem städtischen Jugendamt betreuten Veranstaltungshalle arbeitet und neben Veranstaltungen in der Halle selbst auch andere Projekte teilweise mitbetreut. Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass sie Leidenschaft und Begeisterung für Events ausstrahlt und sie eine von mehren guten Seelen eines tollen Teams ist. 

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