Wie(so) veranstaltet mensch eigentlich einen Poetry Slam?
Im Bild: Svenja Przigoda bei der Weststadtstory, Foto: Mella Steckelberg |
Seit etwa dreizehn Jahren bin ich in diesem Format aktiv. Poetry Slam selbst ist - meiner Meinung nach - keine Kunstform, sondern eine Art des Treffpunktes für alle, die etwas mit dem gesprochenen Wort machen oder auch einfach Performance. Denn sein wir ehrlich, wenn ein*e Pantomim*in auf der Bühne wäre, würden wir das viele Slams auch gelten lassen. Bisher hätte ich zumindest noch nicht gehört, dass jemand eine Regel durchsetzt, dass unbedingt gesprochen werden muss. So wohnt dieses Format also irgendwo zwischen und mit anderen Kunstformen: Spoken Word, Rap, Theater, Kabarett, Improvisationstheater, Stand-Up und von mir aus auch Minnesang und noch so einige andere wilde und ungewöhnliche Formen.
Poetry Slam ist also ein sehr wildes und sehr freies Format. Viele der Künstler*innen die in dem Format antreten, lassen die Identifikation auch so hoch kommen, dass sie sich auch selbst als Poetry Slammer*innen bezeichnen. Für mich ein Begriff von dem ich mich etwas abgelöst habe, aber das ist vielleicht Thema für ein anderen Beitrag in der Zukunft. Die Ablösung hat auf jeden Fall nichts damit zu tun, dass ich nicht noch große Begeisterung und Liebe für das Format habe. Die darf jede*r gerne haben. Das ist gut und gesund, wenn mensch etwas mag und gerne tut.
In der Überschrift bringe ich auch die Frage mit, warum mensch einen Poetry Slam veranstaltet. Und natürlich wird kein Artikel jeden individuellen Grund einfangen, warum Menschen das tun. Zumal auch die Gründe je nach Haltung sehr unterschiedlich stark sind:
-Weil wir Slam lieben.
-Weil mensch damit (etwas) Geld verdienen kann/konnte.
-Weil wir neugierig sind und Bock haben.
-Weil wir es als Chance sehen, uns zusätzlich einen Namen zu machen.
-Weil wir die Gelegenheit bekommen haben.
-Weil wir gerne coole Künstler*innen sehen wollen.
(Schöne Grüße an Luigi aus Kleve dessen Slam auch deshalb 10 Jahre existiert hat)
-Weil wir Freund*innen finden wollen.
-Weil es einen Space für meine Community schaffen kann
Und so viele mehr.....
Auf zwei Gründe die ich selbst hier aber wichtig finde und vorallem auch einen, den ich gar nicht mal so gut finde, mag ich genauer eingehen.
Wieso einen Slam veranstalten?
- Weil es in meiner Stadt / meinem Dorf / meiner Region so etwas noch nicht gibt
Während die großen Großstädte für gewähnlich fast von ganz alleine jeden Trend und jede Idee mitmachen und dazu ein Format haben, verhält sich das in Kleinstädten und Dörfern dann doch oft anders. Das hat nicht nur mit der Verteilung von potentiellen Bühnen oder Spielorten zu tun, sondern auch, weil es immer erstmal jemanden braucht, der die Energie investiert, das Ganze zu starten. Häufig, wenn es dann losgeht, dann ist gerade die Neugierde auf dem Dorf gut und die Stühle alle besetzt, eben weil auch mal endlich was (neues) passiert. Das ländliche Gegenden kulturell und künstlerisch nichts zu bieten haben ist ein Vorurteil, das sich meist nicht bewahrheitet. Aber gerade weil Poetry Slam immer noch am Rande des Mainstreams über die Grenze der Bekanntheit hin und her hüpft, ist es eben für eingie Dörfer noch ein brandneues Format.
Der Vorteil für Auftretende und Künstler*innen - vorallem aus der Region - ist, dass es eben endlich auch Gelegenheiten gibt auf der Bühne zu stehen, die nicht massive Fahrtzeiten mit ÖPNV und/oder eigenem Fahrzeug erfordern. Ja, das Leben als Dorfpoet*in hat andere Anforderungen als an uns Städter*innen. Wer da mehr zu wissen mag, kann diesen sehr guten Blogpost bei den Slam Alphas von Jana Goller lesen.Da werden einige zentrale Punkte klar.
Manchmal kann es übrigens auch sein, dass "das gibt es noch nicht" bedeutet, dass eine bestimmte Art von Slam vielleicht fehlt. So durfte ich zuletzt häufiger beobachten, dass in Städten mit erfolgreichen kommerziellen Slamanbieter*innen, welche dort einige Stars der Szene in die Stadt locken, daneben noch kleinere Veranstalter*innen Anfänger*innen-freundliche Bühnen gestaltet, um eben auch denen Raum zu geben, die noch sich finden und ihre Ziele und Chancen finden müssen.
- Weil es der nächste Schritt ist
Da ist er, der zwieschneidige Grund. Immer wieder - und ich bin selbst damals ein bisschen darauf reingefallen - sehe ich Slam Poet*innen, die in den ersten Jahren ihrer Bühnenzeit auch selbst anfangen einen Slam zu veranstalten. Weil so präsentiert sich ja auch die Szene: Die meisten Veranstalter*innen und Moderator*innen sind gleichzeitig auch Slam Poet*innen. So haben viele in ihrer Heimatstadt oder Region selbst einen Slam, fahren aber halt auch raus. Grundsätzlich auch kein schlechtes System, denn wer rausfährt, sieht neue Leute und kann diese zum eigenen Slam dann einladen. Es ist so richtig schön klassisches Netzwerken: Auf Veranstaltungen fahren, Leute kennenlernen, dann diese Leute neu durchmischen und einladen.
Was mich diesen Punkt aber kritisch sehen lässt, dass es bei einigen so klingt, als wäre zu moderieren und zu veranstalten der nächste logische Schritt oder noch viel eher eine nächste Evolutionsstufe für den Auftretenden. Da mag ich direkt ganz dringend sagen, dass das nicht so ist und ich das in meiner Haltung sehr anders sehe. Niemand der auftretend möchte, muss auch veranstalten. Es ist auch vollkommen okay, seine ganze Zeit und Energie auf die Zeit als Künstler*in auf der Bühne zu fokussieren. Und gerade die frischen Newbies (nicht altersbezogen gemeint) die selbst das Format und die Geschichte dahinter noch nicht voll erfasst und kennengelernt haben, veranstalten dann schon, wo es vielleicht noch besser wäre erstmal eine gute Sicherheit mit sich in den anderen Feldern zu finden.
Inzwischen gibt es in einigen Regionen zum Glück die Möglichkeit, sich an bestehende Kollektive anzuschließen, welche dann einen schön gemischten Erfahrungspool haben, in dem Mensch sich gut entwickeln, lernen und profitieren kann von denen, die schon vorher da waren und angefangen haben. Da kann mensch dann erstmal weiter auftreten, aber auch schon hinter den Kulissen sich ein Bild machen, welche Aufgaben und Ziele im Slam für einen selbst auch passend sind.
Aber unbedingt veranstalten zu wollen, um zum Beispiel das eigene Standing in der Szene aufzuwerten, kann ich nicht empfehlen. Zu mal es auch das Gegenteil bewirken kann, eben dann, wenn mensch mit wenig Rückhalt und/oder Erfahrung einen Poetry Slam auf die Beine stellt, der gar nicht mal so gut ist. Es ist ein bisschen wie ein Haltungsschaden beim Körper: Wenn wir erstmal eine bestimmte Schonhaltung eingenommen haben, entwickeln wir Fehler die nur schwer zu beseitigen sind. Es ist natürlich nicht unmöglich, aber es braucht dann Übung und Training.
Okay.
So viel zu den Gründen. Aber wie veranstaltet mensch den jetzt eigentlich einen Slam? Die folgenden Punkte sind keine Reihenfolge in der Dinge zu tun sind, sondern einzelne Aspekte die helfen können, die eigene Veranstaltung auf den Weg zu bringen. Ich bin mir sehr sicher, dass andere Veranstalter*innen je nach Haltung andere dieser Punkte mehr, weniger oder gar nicht fokussieren würden. Und das ist auch gut so. Wenn euch das Veranstalten wirklich interessiert, redet mit vielen verschiedenen Leuten, die das schon machen. Denn es gibt keine vollständig richtige Haltung, aber ihr werdet eine eigene finden müssen.
Ähnlich wie bei jedem anderen Kochrezept, gibt es auch bei einem Poetry Slam eigene Vorlieben, regionale Varianten, persönlichen Geschmack und unterschiedliche Mengenangaben. Aber trotzdem gibt es einen Kern an Zutaten, die es braucht:
Publikum bei einer Abstimmung bei der Weststadtstory, Foto: Ben Mischke |
Einen Ort
Eine Veranstaltung wie ein Poetry Slam sollte natürlich irgendwo stattfinden. Was Slam-historisch mal in Kneipen begonnen hat, ist jetzt oft in Kulturhäusern, Theatern, Jugendhäusern und anderen Spielorten. Erfreulicherweise gibt es aber auch da mal immer wieder außergwöhnliche Abweichungen. So gab es zum Beispiel mal eine Weile lang einen Poetry Slam in einem Container in Wuppertal, einen Slam in einem Kindermuseum in Duisburg oder eben auch Poetry Slams die Open Air stattgefunden haben. Wer also selbst einen Slam veranstalten mag, sollte einen Spielort finden, der da mitmacht oder selbst einen Ort zur Verfügung haben, der gute Bedingungen mitbringt.
Gute Bedinungen sind, dass es Platz für Auftretende gibt und Platz fürs Publikum. Darüber hinaus sollte das Publikum natürlich dann auch die Auftretenden gut verstehen können, wenn diese etwas vortragen. Klar, natürlich lösen viele Spielorte das über verstärkende Technik wie Mikrofone, aber auch das muss nicht zwingend so sein. Denn ein Theater zum Beispiel ist normalerweise so gebaut, dass Darstellende auch ohne Verstärkung zu verstehen sind. Das ist also zu prüfen. Natürlich gibt es auch weitere Eigenschaften und Nützlichkeiten die ein Spielort mitbringen kann, aber da gibt es dann eben persönliche Vorlieben, die mensch selbst mitbringen und entwickeln muss.
Ein Line-Up
Ohne Auftretende ist es natürlich nur schwer ein Poetry Slam. Wieviele Menschen das sind und woher Mensch die holt, da gibt es auch sehr verschiedene Ansätze und Ideen. So gibt es als Format für Poetry Slams so genannte "Offene Listen" oder "Open Mics" wo sich bei der Veranstaltung selbst die Auftretenden anmelden und auch spontan mitmachen können. Der übliche Poetry Slam hat aber ein "gebuchtes" Line-Up. Das bedeutet nicht zwingend, auch wenn es so wirken kann, dass die Menschen Gagen bekommen die da auftreten, sondern vorallem, dass es eine Buchung - eine feste Absprache zwischen Veranstaltenden und Auftretenden gab.
Da wie zuvor erwähnt oft Veranstalter*innen auch selbst schon Auftretende sind, gibt über eigene Auftritte natürlich eine gute Möglichkeit Leute kennenzulernen, welche mensch einladen kann. Auch in diversen regionalen und bundesweiten Facebook-Gruppen lassen sich Auftretende finden, wenn mensch ein Posting macht und ankündigt, dass es einen Slam geben wird.
Wer allerdings, was selten aber nicht unmöglich ist, selbst nicht auftritt aber einen Slam veranstalten möchte, kann noch zusätzliche andere Wege gehen. Aus meiner Sicht besonders erwähnenswert: Selbst zu Slams gehen. Dort können dann Menschen angesprochen werden und eingeladen werden, die auf der Bühne besonders gefallen haben beim Zuschauen, aber ganz nebenbei ist es eine sehr gute Recherche um sich Fragen zum eigenen Stil der Veranstaltung zu stellen. Sich was abgucken ist auch nie verkehrt, aber vorsicht: Die Grenze dazu etwas zu klauen kann hauchdünn sein. Also vielleicht auch mit anderen Moderationen und Veranstalter*innen ins Gespräch kommen. Am Ende sind wir alle doch meist sehr kooperativ wenn es um solche Gespräche und Absprachen geht.
Einen Termin
oder eventuell auch schon einen Turnus. Aber ein Termin wird auf jeden Fall gebraucht. Der wird gebraucht um mit dem Veranstaltungsort alles klar zu ziehen und wird auch oft maßgeblich vom Spielplan dort geprägt. Der Termin wird aber auch gebraucht, um das Line-Up ansprechen zu können. Den die möchten selbst ja auch sicher planen können mit dem Auftritt. Zu einem guten Termin gehört auch immer eine Uhrzeit, wann die Veranstaltung beginnt. Die Erwartung des Publikums ist meist, dass der Beginn der Veranstaltung der Zeitpunkt ist wo die ersten Worte auf der Bühne gesprochen werden. Deshalb kann es beim Termin auch wichtig sein über einen Zeitpunkt nach zu denken, wo der Einlass beginnt und einen Zeitpunkt an dem die Poet*innen spätestens vor Ort sein sollten. Und klar, aufgebaut werden muss vielleicht auch noch was, also hat der Termin vielleicht noch eine weitere Uhrzeit. Natürlich braucht es am Ende nur einen Termin, aber ihr für euch selbst braucht vielleicht auch einen kleinen Zeitplan oder einen Ablauf für die Zeit rund um den Termin.
Solltet ihr das mit dem Poetry Slam öfters machen wollen, dann braucht ihr natürlich mehr als einen Termin. Viele Veranstalter*innen tendieren da zu dem zuvor erwähnten Turnus, weil dieser oft sehr nützlich und einfach ist um zu erklären, wann wieder das nächste mal Slam ist. Bei manchen kommt es damit fast zum Kultstatus. Immer am ersten Mittwoch am Monat lässt sich halt auch einfach gut merken und frühzeitig einplanen.
Werbung
Und dafür brauchen wir nämlich auch dringend den Ort und den Termin. Denn wir müssen den Menschen natürlich sagen, dass etwas stattfindet, damit auch ein Publikum kommen kann. Je nachdem wieviele wir da erreichen wollen und auch wen, sind andere Werbemittel da nützlich. Von der guten alten Mundpropaganda, über Flyer, über Plakate, über Pressemitteilungen, über Social-Media-Postings, über Anzeigen und und und ist alles denkbar. Werbung ist nicht umsonst eine eigene Berufs- und Kunstform. Ich mag aus meiner Erfahrung gerade für Premieren die persönliche Ansprache empfehlen. Wenn Menschen merken, dass es euch etwas bedeutet, wenn sie da sind, bedeutet es ihnen dann oft auch etwas, an dem Abend da zu sein. Darüber hinaus sind Social Media und lokale Presse nie eine schlechte Idee, aber vielleicht ist es für den Anfang am besten, wenn ihr das wählt, was euch selbst am leichtesten lernt. Und dann heißt es aufmerksam sein und herausfinden, was funktioniert.
Geld
Auch das werdet ihr in gewisserweise brauchen. Denn der Standard in der Slam-Szene ist schon, dass niemand für seine Leidenschaft etwas draufzahlt. Deshalb werdet ihr Geld brauchen, um Auftretenden ihre Fahrtkosten zu zahlen. Oder eventuell dann auch mal ein Hotelzimmer, falls ihr Menschen von weiter weg einladet oder zu Zeiten wo mensch nicht mehr weg kommt von wo ihr veranstaltet. Ihr werdet aber möglichweise auch Geld für eure Werbung brauchen oder für andere Besorgungen wie Preise oder Deko für die Abende. Wo euer Startkapital herkommt, kann sehr verschieden sein. So kann es sein, dass eure Location in der ihr seid Kosten übernehmen kann oder ihr selbst vielleicht reich seid und das selbst finanzieren könnt, oder es gibt eine Möglichkeit städtisch oder durch Sponsor*innen gefördert zu werden. Der üblichste Weg an Geld zu kommen um Slams zu veranstalten ist aber auch einfach einen Eintrittspreis zu nehmen. Im besten Fall trägt sich dann ein Abend selbst über das Verhältnis von Publikumsanzahl zu Eintrittspreis zu Kosten des Abends. Im noch besseren Fall bleibt etwas über, was ihr dann übertragen könnt für kommende Veranstaltungen oder wenn ihr Interesse habt selbst als Veranstalter kommerziell zu arbeiten, dann habt ihr vielleicht sogar das Glück, dass Geld für eure Kasse eigene Kasse überbleibt. Aber da einen Slam zu organisieren auch Zeit kostet, wird dieses Geld quasi an anderer Stelle wieder zu eurem Stundenlohn. Denn
Zeit
ist sicher eine der am kniffligsten zu planenden Zutaten für einen Slam. Wie lange das Booking dauert, wieviel Zeit ihr für Werbung braucht und so vieles weiteres hängt so deutlich von eurer Gegend ab in der ihr aktiv seid, euren Skills, euren Ressorucen. Je nachdem was eure Motivation und euer Leben sonst so hergeben an Möglichkeiten, kann es eben auch sinnvoll sein, einen Slam nicht alleine auf die Beine zu stellen. Mit mehreren gibt es Möglichkeiten Aufgaben zu verteilen, diverse Stärken zu nutzen und auch mal Ausfälle zu kompensieren, so dass keine Aufgaben dann liegenbleiben und Stress verursachen oder anderen Zutaten schaden.
Ein Regelwerk
Klingt immer sehr formell, kann aber auch einfach gemacht werden. Ihr solltet euch trotzdem vorher Gedanken machen, wie bei euch die Veranstaltung abläuft und welche von den Standardregeln im Slam ihr behalten wollt, oder welche anpassen. Die Regeln richten sich an verschieden Zielgruppen, aber die üblichsten Ränder eines Regelwerkes sind die:
- Das Publikum stimmt ab und wertet die Texte
- Es gibt ein Zeitlimit für die Texte
- Texte sollten in der Regel selbst geschrieben sein
- Bei der Performance werden keine Gegenstände zur Verstärkung des Auftritts mit auf die Bühne gebracht
- Durchgängiger Gesang ist nicht erlaubt
- Respect the Poets, Respect the Audience
Letzteres bedeutet, dass das Publikum mit dem Mut der Menschen sich auf eine Bühne zu stellen und zu riskieren die eigene Kunst zu präsentieren respektvoll umgeht. Mit Aufmerksamkeit und ohne Störungen für die Kunst und die Person der Auftretenden. Im Umkehrschluss hat das Publikum auch den Mut, einer recht zufälligen Gruppe Künstler*innen ihre Zeit anzuvertrauen. Auch damit sollte respektvoll umgegangen werden.
Ihr könnt von diesem Regelwerk natürlich auch abweichen, solltet aber immer dabei überlegen, was das für euch, die Auftretenden und das Publikum dann bedeuten könnte. Denn diese Entscheidungen spielen auch mit in die nächste Zutat.
Einen Stil (nach Bedarf)
Oder eine Haltung. Oder einen Geschmack. Und ab hier seid ihr dann auf euch gestellt. Ein Name für den Slam? Eure Wahl, euer Geschmack, zeigt aber euren gewünschten Charakter für eure Veranstaltung? Gibt es Essen und Trinken für die Poet*innen frei? Sitzt das Publikum an Tischen, nur auf Stühlen, auf dem Boden, steht das Publikum? Es gibt so vieles zusätzliche Fragen die mensch sich stellen kann, um seinem Slam einen Charakter zu geben. Und einige davon stellen sich eben erst während der Fahrt. Manche Fragen stellt mensch sich erst nach einigen Monaten, manche stelle mensch sich auch nach Jahren nochmal neu. Manchmal verändert sich was in der Welt des Poetry Slams wichtig ist und wir müssen uns überlegen ob wir da mitgehen oder nicht. Awareness-Konzepte auf Slams? Da gehe ich persönlich zum Beispiel sehr gerne mit. Andere vielleicht aber nicht. Und das müsst ihr euch überlegen.
Dafür mag ich als kleines Tool eine Übung anbieten. Mir hilft es bei Veranstaltungen mir die Geschichte aus Sicht einer der beteiligten Personen vorzustellen. Also entwerfe ich eine Geschichte, wie eine Auftretende Person den "perfekten" Slam auf meiner Veranstaltung erlebt. Alles was in der Geschichte an Wünschen, aber auch Fragen auftaucht, notiere ich mir gesondert und kümmere mich darum. Dann denke ich mir die Geschichte für eine zuschauende Person aus, die einen "perfekten" Abend hat. Auch daraus leite ich ab, was ich glaube das es für Publikum toll ist, oder was an Fragen aufkommen könnte. In der Methode zeigen sich nie alle erdenklichen Faktoren, aber oft begegnen einem schon nützliche Aspekte.
Und das war es dann. An die Kochtöpfe und loslegen, falls einen Slam veranstalten für euch eine gute Entscheidung ist. Und wenn ihr euch selbst vielleicht nicht traut, kann es auch eine gute Idee sein, bestehende Kollektive und Veranstalter*innen in der Umgebung zu fragen, ob mensch dort helfen kann. Denn so lässt sich Erfahrung sammeln und lernen, bevor wir eine eigene Sache hochziehen. Oder wir können uns vielleicht sogar so einbringen, dass wir gar nichts neu und alleine machen müssen.
Fragen? Werft sie gerne in die Kommentare, so dass andere die mal später auf diesen Artikel treffen, sie auch lesen können und die Antworten auch sehen. Wir sehen uns dann auf dem nächsten oder auf eurem Poetry Slam.
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