Hoodies

Ich liebe Hoodies. Das ist der Beitrag. Nein. Aber das könnte der Beitrag sein und es würde reichen. Ich weiß gar nicht ob ich groß erklären muss, was alles gut an Hoodies ist. Es ist der Wohnwagen unter den Kleidungsstücken, meiner Meinung nach, denn darin geht alles und kannst du alles machen. Tatsächlich habe ich Zuhause-, Sport- und in gewisserweise auch Ausgeh-Hoodies. Nicht, dass sie dann unfassbar nobel aussehen würden, aber sie funktionieren eben auch mit einer Anzughose, wenn der eine Tag im Jahr ist wo mensch eine braucht.

Oft sitze ich, wie das Klischee eines Hackers in meinem Hoodie mit der Kapuze auf vor meinem Rechner und schreibe an Sachen. Auch beim Lernen passiert mir das öfters, dass ich unterbewusst die Kapuze aufsetze. Nie groß drüber nachgedacht, aber an verschiedenen Stellen ist da in den letzten Wochen ein Gedanke eine Aussage an mir vorbei geflogen. Zum einen kam eine Aussage von einem neurodivergenten Menschen, eine andere in einem Podcast in dem über Fokus gesprochen wurde:

Hoodies erhöhen den Fokus.

Ob wir wollen oder nicht, wir nehmen den ganzen Tag Reize auf. Selbst wenn wir absolut handlungsbefreiht auf einer Bank im Wald sitzen, hören, riechen, fühlen, spüren, sehen wir Dinge. Ob wir wollen oder nicht, nimmt unser System sie auf und muss sie verwerten. Und auch wenn wir nichts aktiv in dem Moment damit machen, bleibt einiges davon in unserem passiven Arbeitsspeicher hängen und verbraucht deshalb auch Energie. Werden die Reize intensiver, fängt unser System an sich damit zu beschäftigen, ob wir uns damit beschäftigen müssen.

Kapuze auf.

Wir können die Filter über die das alles reinkommt beeinflussen. Eine Augenbinde reduziert die Reize, Noise-Canceling-Kopfhörer haben auch dieses Ziel. Für neurodivergente Menschen kann das - von dem was ich verstehe - sogar äußerst relevant sein, denn kommt zu Emotionen und der Energie auch noch ein überforderner Reiz, kann das zu Überlastung führen, die wie Burnout wirkt. Oder über andere Wege zum Ausfall führt. Auch für neurotypsiche Menschen kann es aber hilfreich und sinnvoll sein, in manchen Phasen die Reize zu reduzieren.

Kapuze auf.

Besonders weil auch im Alltag, Werbung, Handy, Bildschirme und andere Reize um unseren Fokus werben, aber keine Rücksicht darauf nehmen, wo wir selbst gerade am liebsten unseren Fokus hätten. Ein Kleidungsstück, welches uns also das Sichtfeld einschränkt und etwas die Geräusche abnimmt, aber auch unsere kinetische Wahrnehmung verändert, kann da helfen bei uns zu bleiben.

Kapuze auf.

Klar, es ist und sollte kein super Tipp sein um die Produktivität zu steigern. Aber ich finde es erwähnenswert, weil es zum einen ein Hinweis darauf ist, dass wir schon oft intuitiv und unterbewusst sinnvolles für uns tun. Denn wie gesagt, ich merke oft nicht wann ich die Kapuze aufsetze. Und zum anderen sind es aber eben manchmal genau diese kleinen Stellschrauben, die einen großen Unterschied machen können in dem was wir tun. Und wer weiß, vielleicht ist genau dieser kleine Gedanke und Tipp, was ihr brauchtet, um anders arbeiten zu können?

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