Regelmäßig

Regelmäßig höre ich, dass Leute über Dinge die sie tun oder erleben oder erfahren sagen, dass diese regelmäßig passieren. Ich habe dabei den Eindruck, dass das Wort ungenau verwendet wird, dabei ist es ein echt wichtiges Wort. 

Den Regeln und Regelmäßigkeiten sind wichtig und wichtig zu erkennen. Sie helfen uns Entscheidungen zu treffen, wenn wir sie erkennen können wir unser Verhalten verändern. Wenn wir wissen wie eine Regel lautet, können wir uns anschauen wem sie dient. Wenn wir Regeln nicht kennen, sind wir vielleicht frei, aber auch abgetrennt von anderen. Wir können ohne Regeln nur schwer Verantwortung übernehmen. 

"Regelmäßig fliege ich in der Vorrunde beim Poetry Slam raus", höre ich Menschen in meinem Format sagen und glaube, dass sie etwas anders ausdrücken wollen. Denn was ist die Regel dahinter? Und ja, es kann sein, dass es eine gibt, aber die müssen wir finden. 

Gute Regeln leben von Präzision und sind so wenig wie möglich anfechtbar. Denn Regeln streben nach Haltbarkeit, wenn sie gut gemacht sind. Und dafür müssen wir mehr Faktoren beobachten. 

In dem Beispiel könnte mensch zum Beispiel genauer werden. Welcher Startplatz im Wettbewerb war es? Welches Stück habe ich vorgetragen? Welchen Themen spreche ich an? Was ist um mich herum passiert? Was für ein Publikum hatte ich? Was war mein Ziel für den Abend? Was passiert wenn ich diese Faktoren verändern kann? Wie oft genau ist es wirklich passiert? 

Die letzte Frage finde ich manchmal sehr wichtig. Denn ein Gefühl und eine Regel sind leichtfertig vermischt. Ein Trend und eine Regeln sind schnell verwechselt. Was wenn es eben keine Regel ist, sondern ich nur die letzten drei Male nicht den gewünschten Erfolg hatte? Was bedeutet das dann? Vielleicht hat sich die Kunst die ich präsentiere aufgebraucht? Vielleicht fühle ich das Stück selbst nicht mehr so, dass es sich entfalten kann? 

Regeln und Regelmäßigkeiten zu beobachten ist eine gute Basis sich zu erneuern. Wer in der Art wie er/sie/they Kunst macht eine Regel erkennt, kann sie kultivieren zum Stil oder zur Haltung. Sie pflegen und präzise machen. Sie wachsen lassen. Oder sie brechen und schauen was dann passiert. Und das wird etwas neues sein. Neue Daten, neue Erfahrungen. 

In meinem Empfinden ist das auch wichtiger. Den Regeln zum Erfolg gibt es nicht. Gäbe es die in der Kunst, dann würde es Perfektion geben und irgendwann wäre Kunst fertig. Ist sie aber nie. Und ja, es gibt Regeln in Kunstformen. Aber es ist eben auch regelmäßig in der Kunst, dass neue Formen entstehen, wenn neues probiert wird. Setzt ein paar Trends, Künstler*innen. 

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