Einfache Sprache

Einfache Sprache meint das etwas so geschrieben oder gesagt wird, dass es möglichst alle verstehen. "Fremdwörter heißen so, weil sie den meisten fremd sind", hat mir irgendwer mal in meinen Kopf eingeplanzt. Und genau wie ich auch noch oft daran scheitere, sehe ich ganz viele Orte an denen das nicht klappt. Dabei kann das sehr wichtig sein, weil wir sonst Menschen davon ausschließen Inhalte und Informationen zu bekommen. Denn Sprachvarianten die ausschließen gibt es reichlich. Spätestens wenn wir einen sehr akademischen oder juristischen Text vor Augen haben, merken wir das. Sprache kann da leider auch zum Machtmittel von Unterdrückung werden. Weil wem nützt es denn, wenn wir den Antrag nicht verstehen? Wem nützt es denn, wenn die Zugänge zu Wissen auch sprachlich verschlossen sind?

Einfache Sprache ist dabei aber gar nicht so einfach umzusetzen, wenn wir unsere eigenen Sprachgewohnheiten als Standard für Verständnis nehmen. Im Alltag fällt uns oft nicht auf, welche Wörter zum Beispiel Fremdwörter sind oder sich nicht gut selbst erklären. Kurze einzelne Sätze zu verwenden und schnörkellose Grammatik, dass geht uns entgegen unserer Gewohnheiten. Für den ersten Moment glauben wir, dass einfache Sprache uns Möglichkeiten im Ausdruck nimmt. Und wie zum Beispiel können wir mit Dichtung umgehen, wo die Sprache nochmal anders, künstlerisch eingesetzt wird? Wo es manchmal auch darum gehen kann undeutliche Worte zu verwenden um Platz zu lassen, wo Lesende sich einsetzen können.

Ich habe selbst keine guten Antworten auf diese Fragen, aber großer Interesse an den Antworten und dem Wissen dazu. Dazu gibt es zum Glück verschiedene Expert*innen, die an Lösungen arbeiten und sich überlegen, wie einfach Sprache weiter verbreitet und verstärkt eingesetzt werden kann. Wie hätte ich diesen Beitrag in einfacher Sprache schreiben können? Worauf muss ich in meiner eigenen Sprache achten?

Eine wichtige Erkenntnis für mich ist dabei: Wenn das Ziel ist - z.B. - einfache Sprache anzuwenden um für alle zugänglich zu werden, dann kann es nicht ohne Feedback aus der Zielgruppe gehen. Das gilt nicht nur für einfache Sprache, sondern zum Beispiel auch dafür, wenn ich gendersensibel Schreiben möchte oder auch gute alternativ Texte für meine Fotos erstellen möchte. Wenn wir die Chance haben, sollten wir Kritiken, Richtlinien und Inhalte von Betroffenen lesen und annehmen. Diese können dann die Basis für unseren Fortschritt sein. Und wenn auch ich hoffe, dass eben nicht alle unterdrückten oder vergessenen Gruppierungen der Gesellschaft für sich selbst einstehen müssen, ist es eben wichtig denen zuzuhören und Raum zu geben, die wir einbinden wollen. Sonst handeln wir möglicherweise aus einer "Bias", also einem beeinflussten Denken, dass nicht die gesamte Lage erfassen kann.

Wenn ihr gute Tipps für mich habt, wo ich mehr zu einfacher Sprache erfahren kann, schreibt mir gerne. Zum Beispiel in den Kommentaren oder auch per Mail. Wenn ihr die Adresse habt, dann von mir aus auch per Post.

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